Statement des Vorstands des Yoga Vidya e.V. zu Demokratie, Meinungsfreiheit und sogenannten Verschwörungstheorien

Yoga und Spiritualität zu leben und lehren ist Ziel, Sinn und Zweck des gemeinnützigen Vereins Yoga Vidya e.V. Ziel von Yoga Vidya ist es, Menschen durch die Lehre des Yoga und verwandter Disziplinen Anregungen und Hilfen für ganzheitliche Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung, Entspannung und Meditation zu geben und ihnen spirituelle transzendente Erfahrungen zu ermöglichen. Politische Meinungsbildung zu fördern ist nicht das Ziel von Yoga Vidya.

Der Vorstand von Yoga Vidya distanziert sich von jeglichen Formen sogenannter „Verschwörungstheorien, Verschwörungserzählungen und Verschwörungsmythen“. Im Rahmen der Meinungsfreiheit mag es davon abweichende private Meinungen einzelner Mitglieder geben, welche aber nichts mit dem Verein Yoga Vidya an sich zu tun haben und nicht mit dem Yoga Vidya e.V. in Verbindung gebracht werden sollten.

Die Ausrichtung auf die Verbreitung von Yoga und Spiritualität beinhaltet die individuelle Suche nach der Wahrheit, die jenseits aller politischen Ausrichtungen Bestand hat. Daher bedeutet Yoga leben und lehren auch, Menschen in ihrer eigenen persönlichen Suche auf der Basis von ethischen Grundlagen wie z.B. Gewaltlosigkeit und Wahrhaftigkeit zu unterstützen. Das heißt für die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins auch das Vorleben eines spirituellen Lebensstils.

Der Yoga Vidya e.V. versteht sich als eine spirituelle demokratische Gemeinschaft innerhalb einer demokratisch verfassten Gesellschaft. Die Vielfalt persönlicher Einstellungen zu gesellschaftlichen Fragestellungen bildet die gesellschaftliche Vielfalt ab. Meinungsfreiheit bezüglich gesellschaftlicher Themenstellungen ist ein wichtiges Gut und ein persönliches Grundrecht. Bei aller Meinungsfreiheit bekennt sich der Yoga Vidya e.V. aber ausdrücklich zu wichtigen Grundwerten unserer Gesellschaft. So steht in der Satzung: “Der Yoga Vidya e.V. ist einem humanistisch-spirituellen Welt- und Menschenbild verpflichtet, das von Respekt zu allen Menschen unabhängig ihrer religiösen, kulturellen, ethnischen Herkunft und sexuellen Orientierung geprägt ist und steht auf der Basis des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.”

Von Vereinsmitgliedern, Gemeinschaftsmitgliedern, Mitarbeiter/innen und Seminarleiter/innen wird erwartet, dass sie sich öffentlicher Äußerungen enthalten, welche den oben beschriebenen Werten des Vereins entgegenstehen. Von Seminarleiter/innen wird erwartet, dass sie in ihren Seminaren bei Yoga Vidya keine politische Werbung oder politische Agitation betreiben.

Yoga Vidya lehrt in der Tradition von Swami Sivananda, der als ausgebildeter Arzt und Yogameister schon Anfang des 20. Jahrhunderts Naturheilkunde, Ayurveda, Yoga und moderne Schulmedizin zusammengeführt hat. Mit dem integralen ganzheitlichen Yoga hat er ein Übungssystem gelehrt, welches Menschen sowohl zu einem gesünderen Lebensstil wie auch zu tiefen Einsichten und Erkenntnissen verhilft.

“Vidya” heißt Weisheit, Wissenschaft. Damit ist sowohl weltliches und naturwissenschaftliches Wissen als auch spirituelles Wissen und Weisheit gemeint. “Yoga” bedeutet nicht nur Einheit/Harmonie sondern auch “Verbindung”. Yoga Vidya steht für die Verbindung von Traditionswissen und moderner Wissenschaft, für die Verbindung von traditioneller (indischer) Medizin (Ayurveda) und moderner Medizin, sowie für die Verbindung klassischer spiritueller Werte und modernen gesellschaftlichen Prinzipien.

Yoga und Naturheilkunde aktivieren die körpereigenen Selbstheilungskräfte, die ein gesundes Gleichgewicht im Menschen und echte Heilung bewirken können. Heilen kann sich der Mensch am besten selbst. Dies zu fördern und zu unterstützen ist das Anliegen von Yoga Vidya und darauf konzentrieren wir uns, und zwar sowohl in der spirituellen Tradition wie auch in Zusammenarbeit mit wissenschaftlicher Forschung, Universitäten usw.

Die Zusammenarbeit mit Universitäten im In-und Ausland ist ein besonderes Anliegen von Yoga Vidya und drückt sich u.a. aus in der Förderung und Begleitung von wissenschaftlichen Studien bezüglich der Wirkung von Yoga, in Kooperationen bei universitären Studiengängen sowie Zusammenarbeit mit Universitäten und Wissenschaftler/innen bei Yoga Kongressen.

Der Yoga Vidya e.V. wird immer wieder darum gebeten, zu tagesaktuellen politischen Themen Stellung zu beziehen. Politische Diskussion, politische Bildung und Teilnahme an politischen Demonstrationen sind jedoch nicht der Vereinszweck von Yoga Vidya. Daran teilzunehmen bleibt den Vereinsmitgliedern persönlich freigestellt, sofern das auf der Basis der freiheitlich-demokratischen Grundordnung geschieht.

Horn-Bad Meinberg, Juni 2020

Der Vorstand des Yoga Vidya e.V.

20 Kommentare zu “Statement des Vorstands des Yoga Vidya e.V. zu Demokratie, Meinungsfreiheit und sogenannten Verschwörungstheorien

  1. Menschen als Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen ist jetzt unpolitisch, spirituell, demokratisch und yogisch?
    Was für ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen die gerade in dieser Zeit des Kali Yugas klar denken, vor allem selber denken und kein „betreutes Denken“ annehmen und recherchieren, hinterfragen und selbstverständlich auch kritisieren. Wenn Sie Sukadev, alles still und leise mitmachen, werden Sie Ihr Lebenswerk nicht „retten“ können und das ist ebenfalls keineswegs yogisch. Früher waren die Rishis sehr wohl in der Politik mit einbezogen worden. Haben Könige kritisiert. Heutzutage sind die sogenannten spirituellen Führer meist nur noch Business Menschen und haben Angst vor dem finanziellen Verlust.

  2. Jetzt werden alle sogenannten Verschwörungstheorien wahr. Tja…und Yoga Vidya wird es auch mehr und mehr zu spüren bekommen.

  3. Als Yogi sollten wir uns mal mit dem Begriff Maya beschäftigen – ist es nicht unsere Aufgabe hinter die Oberfläche zu schauen? Das erfordert aber kritisches Hinterfragen aller Annahmen und Glaubenssätze. Stumpf Dinge weiterzuleiten macht sie noch nicht wahr(er). Dinge einfach mal zu glauben ist für mich keine yogische Disziplin.

    Zum Mantrasingen mit Maske: schon mal gehört, dass Mantraschwingungen als stärker gelten, wenn man sie innerlich wiederholt? Das kommt übrigens direkt von Sivananda.

    Drittens zur angeblichen „Meinungsfreiheit“: Als Yogi und Jurist möchte ich einfach mal klarstellen, dass Meinung nur eine persönliche Bewertung ist z.B. „Ich mag die Bundeskanzlerin nicht“. Die Aussage „Die Bundeskanzlerin quält Kinder“ ist hingegen eine strafbare Tatsachenbehauptung – solange es keinen Beweis dafür gibt. Und Beweis ist eben nicht, dass andere Menschen das auch sagen.

    Ebenso ist es eine Meinung „Ich mag keine Masken“ oder „Ich halte sie für unnötig“. Es steht einem aber nicht frei, deshalb geltende Gesetze nicht einzuhalten. Wer in Bus und Bahn keine Maske trägt kann eben ein Bußgeld bekommen. Das ist Teil des sozialen Konsens, Stichwort Solidarität. Meinungsäußerung und Handlungsfreiheit werden durch die allgemeinen Gesetze beschränkt, siehe Grundgesetz.

    Und was sicher unstrittig ist: Yogalehrer sollten Vorbilder sein und nicht Gesetze brechen oder dazu aufrufen – völlig unabhängig von einer persönlichen „Meinung“ dazu.

    • Steffi