“Wo ich sehr stark nach gesucht hab, ist dieser Sinn” – 3 Fragen an Divya

Manche kommen mit Krisen, mit Krankheiten und manche wiederrum brauchen einfach nur mal eine Auszeit: Tag für Tag ist Divya an der Rezeption in Kontakt mit unseren Gästen und hilft ihnen mit einem offenen Ohr und ganz viel Herzenswärme, einen möglichst schönen und reibungslosen Aufenthalt bei uns zu haben. Wir haben ihr 3 Fragen gestellt: Was hat dich zu Yoga Vidya geführt? Wie sieht dein Alltag aus? Was motiviert dich in deinem Seva?

Spotlight auf Divya

Divya ist 29 Jahre alt und gelernte Kauffrau für Versicherungen und Finanzen. Seit Abschluss ihrer Ausbildung war sie immer wieder auf Reisen, arbeitete zeitweise auch in ihrem Beruf, viel in der Gastronomie, in Hostels und als Babysitterin.

2016 begann ihr Yoga-Weg mit einem Hatha-Yogakurs in einem kleinen Yogastudio in Wuppertal. Seitdem praktizierte sie immer mal wieder – auch auf Reisen -, aber eher sporadisch.

Als sie ein Jahr auf Bali lebte, absolvierte sie dann eine Yogalehrer- und Breathwork Ausbildung. Als Yogalehrerin hat sie aber bisher nicht gearbeitet. Sie macht jetzt im Moment die zweijährige Yogalehrer-Ausbildung hier im Haus, um ihr Wissen und Erfahrung zu vertiefen.

2022 kam sie zum dritten Mal als Mithelferin zum Xperience Festival – und nach einem kurzen Heimatbesuch blieb sie dann aber einfach. Im November wurde sie Sevaka beim Rezeptions-Team in Bad Meinberg. Da sind wir natürlich neugierig, wie sie sich seitdem eingelebt hat und wie es ihr hier im Ashram geht.

Was hat dich zu Yoga Vidya geführt?

Ich bin seit September letzten Jahres hier und Mitte November bin ich dann auch in die Gemeinschaft aufgenommen worden. Ich bin eigentlich erstmal gekommen, um mitzuhelfen und dachte für so zwei, drei Monate.

Nach zwei Monaten, (… oder auch schon früher?), habe ich dann aber gemerkt, hey, eigentlich möchte ich doch länger hier bleiben, weil ich erfahren habe, was für ein besonderer Ort das hier ist. Damals war ich Zuhause (also ich komm’ aus Wuppertal) und war da in so einer Übergangsphase und wusste eigentlich nicht so richtig, wie geht’s jetzt eigentlich weiter?

Und dann bin ich hier hingekommen und hab gemerkt, wie ich total in meine Mitte gekommen bin und wie ich auf einmal angefangen hab viel mehr auch innerlich zu strahlen.

Und ja, mir ging‘s einfach richtig gut und hab dann einfach gemerkt, okay, das möchte ich weiter verfolgen. Ein großer Anteil davon war auch die Struktur, die es hier gibt, mit dem Satsang morgens und abends, also in der Gemeinschaft zu singen und eben auch Gebete zu sprechen. Das hat mir so einen totalen Anker gegeben und auch in mir selbst so einen Fokus, ja, so eine Richtlinie, wonach ich eigentlich gehen kann.

Bei Yoga Vidya fällt es mir sehr viel einfacher in die Yogapraxis zu gehen und ja, das ist ein total spannender Prozess. Also das halbe Jahr, das ich jetzt schon hier bin, ist soo viel passiert.

Ja, ich hab‘ einfach jetzt schon gemerkt, wie viel ich gewachsen bin und, ja, das ist unglaublich toll. Und es ist eben auch total wertvoll in der Gemeinschaft zu leben. Es kann natürlich auch sehr wuselig sein und sehr viel insgesamt, aber gerade da immer wieder zu mir zu finden und zu schauen, ja was brauch denn eigentlich ich in dieser Gemeinschaft, und wie kann ich mich einbringen und einfügen? Ja, das ist echt richtig, richtig cool.

Wie sieht dein Sevaka Alltag aus?

Also Rezeptionsteam bedeutet, wir sind zu 50 % hier vorne am Empfang, aber auch zu 50 % hinten in der Buchung. Das wechselt sich dann eben auch ab, ob wir vorne oder hinten sind. Dabei haben wir feste Schichten, das heißt, entweder die erste Tageshälfte oder die zweite Tageshälfte sind wir im Dienst, im Seva.

Und so ist die ganze Woche relativ rund. So kann man eben auch mal morgens spirituelle Praxis machen, oder rausgehen und sich aber eben auch im Seminarbetrieb einbringen, Yogastunden unterrichten, Rituale anleiten.

Am Empfang zu sein bedeutet vor allen Dingen den Check-in zu machen, also dass wir die anreisenden Leute einbuchen und eben auch abkassieren. Außerdem sind wir natürlich auch die ganze Zeit hier für Fragen, wenn Leute sich noch nicht so gut auskennen, oder alles Mögliche eben zum Haus.

Hinten in der Buchung gehen wir ans Telefon, beantworten die Fragen, aber bearbeiten eben auch die Anmeldungen, die per E-Mail ankommen, oder über das Telefon. So sieht der Alltag aus.

Was motiviert dich, deinen Seva zu machen?

Das, was ich hier an der Rezeption so schön finde ist vor allen Dingen der direkte Kontakt zu den Gästen. Ich weiß noch genau, als ich das erstmal hier herkam: Ich bin hier reingekommen und es war erstmal so (seufzt erleichtert): Okay, ich bin jetzt bei Yoga Vidya.

Und wenn mir dann noch irgendjemand entgegen strahlt an der Rezeption, ich hab‘ da so richtig gemerkt: Ah okay, ich komme erstmal an, ich darf erstmal ankommen.

Das war für mich richtig einprägend und das war auch ein bisschen der Grund, warum ich an die Rezeption gegangen bin, weil ich das eben auch weitergeben wollte und immer noch möchte.

Und genauso auch hinten in der Buchung, also mit den Leuten zu sprechen: Die haben ‘ne Frage, und sei es nur die kleinste Frage, und ganz viele sind dann total happy, dass man ihnen damit hilft, und ich merk’ so richtig, dass ich ganz direkt ‘ne Wirkung spüre, von dem, was ich hier tue.

Und das war für mich eben auch ein ganz, ganz wichtiger Aspekt, den ich vorher eben nicht so erlebt habe. Wo ich sehr stark nach gesucht hab, ist dieser Sinn:

Warum mache ich das, was ich mache und mache ich das, weil ich einfach nur Geld verdienen möchte, oder weil ich in der Welt etwas bewirken möchte?

Und das spüre ich hier vor allen Dingen ganz direkt mit den Leuten, weil viele auch hier hinkommen, um eine Auszeit zu nehmen, um wieder mehr zu sich zu finden, oder auch weil sie gesundheitliche Probleme haben.

Da darf ich mich auch immer wieder dran zurückerinnern, dass das der Grund ist, warum ich hier bin. Natürlich auch, zum einen, weil ich merke, dass es mir selbst dadurch viel besser geht, aber weil ich auch merke, dass es meinem Umfeld dadurch besser geht – und das ist einfach ein total schönes Gefühl.

Inspiriert?

Wir suchen auch im Moment Leute für die Rezeption und auch in anderen Teams. Das Haus ist ja so kunterbunt, mit den vielen verschiedenen Teams. Es gibt bestimmt ganz viele Menschen da draußen, die nachempfinden können, was ich empfunden habe und meinen Beweggrund hierherzukommen.

Vielleicht spüren sie, dass sie das auch einfach mal so erleben wollen. Und denjenigen wünsche ich und hoffe ich, dass sie sich einfach mal melden, vielleicht auch nur für ein Wochenende vorbeikommen, falls sie noch nicht hier waren, um sich das anzuschauen und die Energie zu spüren. Ja, die wollen dann vielleicht auch länger bleiben und Teil der Gemeinschaft werden.

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