Yoga und Synchronizität

Alles nur Zufall? Manche Dinge treten ein, die uns zu denken geben sollten. Yoga kann helfen, zu einem tieferen Verständnis der Wirklichkeit in uns und um uns herum zu kommen. 

Mit zunehmender Achtsamkeit und spiritueller Praxis offenbaren sich uns immer größere und weitere Räume der Wirklichkeit. Ein Gefühl des Fließens, des Geführtseins, des Kooperierens mit dem Universum verstärkt sich.

Wohl jeder kennt das: Man sinnt beim Spazierengehen über einen Begriff nach – und plötzlich sieht man ihn groß auf einer Plakatwand oder man erinnert sich an einen alten Freund – und schon klingelt das Telefon und er ist dran.

C.G. Jung definierte solche Synchronizitäten als „akausale, durch einen gemeinsamen Sinn verbundene gleichzeitige Ereignisse“. Es seien Sprünge in der Oberfläche unserer Rationalität, durch die wir in eine viel tiefer liegende Welt hinein schauen können. Synchronizitäten sind nach Jung Schwellenereignisse, die sich manifestieren als Grenzübergänge zwischen Geist und Materie. Er betont, dass sie kein aktives Eingreifen des Geistes in materielle Prozesse sind, sondern ein Ergebnis ihrer Harmonie unter einander. 

Was heißt Synchronizität?

Wohl deshalb beunruhigt es uns auch nicht, wenn solche „magischen“ Ereignisse durch regelmäßige Yogapraxis zunehmen, sondern es schenkt uns Vertrauen und Geborgenheit. C.G. Jung führte den Begriff „Synchronizität“ um 1935 in die Psychologie ein. Fast zeitgleich begannen in der Quantenphysik Experimente, die das Kausalitätsprinzip nach und nach durch das Synchronizitätsprinzip ablösten. Ein Beispiel für Synchronizität ist auch das Zusammentreffen C.G. Jungs mit dem Physiker Wolfgang Pauli, dessen bekanntester Beitrag zur Physik, das Ausschließlichkeitsprinzip, ohnehin sehr viel mit Synchronizität zu tun hat. Zusammen eröffneten sie einen wichtigen Dialog zwischen Psychologie und Physik, der aufzeigte, dass die tieferen Schichten des Geistes objektiv sind und dass unterhalb der alltäglichen Erscheinungsformen der Materie subjektive Elemente wirken. Wir können Synchronizität nicht erzwingen. Absichtslose Hingabe, die Geisteshaltung im Bhakti Yoga, ermöglicht sie. Und letztlich steht am Ende aller Yogawege (Hatha Yoga, Kundalini Yoga, Jnana Yoga, Raja Yoga und Karma-Yoga) immer Bhakti, meine ich.

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Die Verbindung zwischen verschiedenen Welten

Jiddu Krishnamurti sagte: „Nicht Ihr Wunsch oder Ihr Wille können die Tür öffnen… Alles was Sie tun können, ist, den Raum sauber zu halten, d.h. einfach tugendhaft zu sein, ohne zu fragen, was es einbringen wird…“ Deepak Chopra spricht von einem „Feld des reinen Potentials“, das wir beispielsweise durch Schweigen oder Meditation betreten können. „Es ist die Hilfe einer Göttlichkeit, die Unterstützung, die man im Zustand der Gnade genießt.“

In welchen Momenten tritt sie gehäuft auf, die Synchronizität – dieses Gewebe aus scheinbaren Zufälligkeiten, das einem höheren Zweck oder einer tieferen Verbundenheit zu dienen scheint? Nach C.G. Jung vor allem dann, wenn psychische Muster im Begriff sind aus dem Unbewussten ins Bewusstsein einzutreten. In seiner therapeutischen Praxis beobachtete er Beispiele von Synchronizität u.a. dann, wenn es darum ging, das rein rationale Herangehen von Patienten zu durchschlagen, um die Therapie zu beschleunigen. Ein inneres und ein äußeres Ereignis treffen also in einem bedeutungsvollen Augenblick zusammen, um uns zu Einsicht und Wachstum zu verhelfen oder vielleicht manchmal auch nur, um uns zu bestätigen, dass wir auf einem guten authentischen Weg sind.

Yoga vermag wie kaum ein anderer Weg die Menschen auf eine gemeinsame Frequenz zu synchronisieren, die Gewalt und Kriege unmöglich macht.

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Ein Artikel von Sivanandadas Elgeti, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 32

Sivanandadas_ElgetiSivanandadas Elgeti ist hauptunterrichtender Yogalehrer, Meditationskursleiter und beliebter Ausbilder bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Er widmet sich im Besonderen der Yogaphilosophie, dem Studium von Sanskrit und den Ritualen des Bhakti Yoga. In seinen Seminaren, Aus- und Weiterbildungen vermittelt er mit seiner kraftvollen Ausstrahlung und einer Prise Humor die Tiefe des Yoga.

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3 Kommentare zu “Yoga und Synchronizität

  1. heureka47

    Die beschriebenen Phänomene sind mir gut bekannt, auch ohne daß ich jemals Yoga praktiziert hätte oder andere Techniken in dieser Richtung. Ich gehöre auch keiner religiösen Organisation oder Richtung an. Ich kann mich aber erinnern, zur Zeit meiner Pubertät mehrmals bei meinem Namen gerufen worden zu sein, was ich aber nicht einordnen / deuten konnte, weil ich nicht entsprechend aufgeklärt war. Ich hielt es damals entweder für Einbildung oder, daß jemand sich einen Scherz mit mir machen wollte. Erst sehr viel später begegnete ich einer – spirituellen – Erklärung: GOTT, der spirituelle Vater, ruft seine Kinder bei ihrem Namen. Und es ist an dem Kinde, sich hinzuwenden. Ich aber tat das damals, in der Pubertät, nicht.

    Den geistig-seelischen / spirituellen Aspekt der Pubertät führte ich also damals nicht durch. Er blieb – vorerst – “unerledigt”. Erst meine schwere Krise im 40. Lebensjahr (1987) gab mir eine Chance zur “Ganzwerdung”, zum “Bewußtseins-Wechsel / Wandel”, zum “Aufstieg” zur höheren, feinstofflichen, Bewußtseins- / Seins-Ebene. Den entsprechenden Heilungsweg begann ich gezielt 1992 und sah mich 2012 in der Lage, die wesentlichen Schritte des Weges zu benennen / beschreiben und veröffentlichte sie im Internet. Nachzulesen auf meiner HP http://www.Seelen-Oeffner.de:

    Wahre Heilung von Wolfgang Heuer; 13.1 2012 – bei twitter als „heureka47“

    1: Angst konstruktiv überwinden können lernen – und nicht nur zu verdrängen. Mut aufbringen, sich dem Unbekannten zu stellen.

    2: Sich dem Unbekannten, den Schrecken / “Dämonen”, im eigenen (Unter-)Bewußtsein, bzw. den unangenehmen Gefühlen, stellen.

    3: Erkenne, dass die – evtl. bildhaften – Schrecken / “Dämonen” in dir, im Unterbewußtsein, verdrängte negative Gefühle sind.

    4: Die verdrängten / abgespaltenen Gefühle sind in deinem Unterbewußtsein “gefangen” und wollen befreit, erlöst, werden.

    5: Die in deinem Unterbewußtsein “gefangenen” Gefühle können nur über den Weg durch dein Bewußtsein befreit werden.

    6: Die in dir “gefangenen” Gefühle können nur befreit werden dadurch, daß sie sich als die manifestieren können, die sie sind.

    7: Erkenne, dass deine Angst keine eigene Macht hat, sondern nur die, die du ihr mit deiner Aufmerksamkeit(senergie) gibst!

    8: Statt GEGEN die Angst zu “kämpfen”, richte deine Aufmerksamkeit, dein Bewußtsein, auf die einzig wahre Macht, die Liebe!

    9: Mit der Kraft / Macht der Liebe kannst du dein (Unter-)Bewußtsein von allen “Dämonen” / Ängsten / Störfaktoren reinigen.

    10: Hilfreich ist, sich auch rational zu entscheiden, HEIL werden zu wollen und bereit sein, alles dafür Erforderliche zu tun.

    11: Lerne deine höhere Bewußtseins-Dimension, das “Höhere / wahre Selbst” und seine höherdimensionalen Qualitäten kennen.

    12: Erkenne das höchste Prinzip des Universums und entscheide dich zu ihm, identifiziere dich mit ihm und seinen Qualitäten.

    13: Das höchste Prinzip / Gesetz des Universums ist “bedingungslose Liebe”. Die höchste Kraft / Macht ist die Lebens-Energie.

    14: Die Entscheidung zum Höheren / wahren Selbst, zur Liebe / Lebens-Energie, macht dich FREI, GANZ, HEIL: wahrhaft erwachsen.

    15: Mit der Entscheidung zur Liebe / Lebens-Energie heilst du dich selbst und kannst auch anderen auf dem Weg dorthin helfen.

    16: Als wahrhaft erwachsener, spirituell bewußter, Mensch kannst du SYMBOLIK erkennen und deuten und Nutzen daraus ziehen.

    17: Als wahrhaft Erwachsener wirst du deine Potenziale / Möglichkeiten erkennen und sie liebe- / verantwortungsvoll einsetzen.

    18: Wenn du die bedingungslose Liebe lebst, wirst du dich auch als bedingungslos glücklichen Menschen erkennen und bezeichnen.

    19: Als wahrhaft heiler Mensch wirst du alles Kranke erkennen und deine Potenziale nutzen, der wahren Heilung zu dienen.

    20: Als wahrhaft heiler Mensch bist du Herrscher in deinem Bewußtsein, das Liebe ist. Also: “Liebe – und tu was dir beliebt”.

    21: Sei, was du bist. Wenn das Sein erfüllt ist, stellt sich die Frage nach dem Sinn nicht mehr.

    Und nun: Viel Erfolg!

  2. Kaltrim76

    Je mehr man sich mit dem Thema Yoga, Meditation aber auch Tantra beschäftigt, desto mehr wird sich das Denken dementsprechend verändern. Speziell beim Philosophieren über die grösseren Fragen der Menschheit bietet jede Lebensweise eine individuelle Antwort oder Herangehensweise. Bei einer Tantramassage Ausbildung wird man andere Denkweisen kennenlernen als bei einer reinen Meditationsausbildung. Eine Tantramassage Ausbildung legt andere Schwerpunkte. Jeder sollte für sich herausfinden, wie er sein Innerstes finden und ein entspanntes, friedliches Leben führen möchte.

  3. Dieter Jahnke

    Auf Erden unter uns Menschen gibt es zwei grundsätzliche Philosophien: 1. Alles ist Zufall. 2. Alles hat eine Bestimmung. Diese beiden Grundsätzlichen seit Jahrtausenden Anschauungen, sind kontra evolutionär. Die Hingabe an das Eine ist die Essenz aller Erkenntnis vom Sein & Werden ! yoga – sûtra 4,33

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