Yoga Wiki über Fasten

Swami Sivananda, der Begründer der ganzheitlichen Yoga – Tradition von Yoga Vidya, gab uns nicht nur ausgezeichnetes spirituelles Wissen an die Hand, sondern hatte auch viele naturheilkundliche Ratschläge. Ein Satz von ihm, welcher gut zusammenfasst, was sein Anliegen ist: „Das Haushalten mit der Vitalkraft ist die halbe Heilung!“ Deswegen empfiehlt er bei den meisten Krankheiten auch erst einmal fasten. Doch was hat das Haushalten mit der Vitalkraft damit zu tun, dass man fasten sollte? Macht Fasten nicht schlapp, kraftlos, hungrig, unmotiviert?

Das Gegenteil ist der Fall. Essen wir, so braucht der Organismus ein Drittel seiner Energie, um die Nahrung zu verdauen und für sich nutzbar zu machen. Dies ist Energie, die der Körper beim Fasten gebrauchen kann, um zu entgiften, zu entschlacken, auszuscheiden. Fasten wir einmal die Woche, so ist es für den Körper ein wenig so, als hätte er seine Arbeitswoche hinter sich und nun wäre endlich der dringend notwendige Hausputz angesagt. Beim regelmäßigen Fasten kann der Körper gar nicht „Staub in den Ecken“ ansammeln – das bedeutet für ihn beispielsweise toxische Substanzen aus der Umwelt oder aus der Nahrung. Dieser „Staub“ führt zu Schlackenbildung und langfristig gesehen zu Krankheiten, die durch das Fasten vermeidbar wären.

Und was kann man abends nach einem Hausputz genüsslich machen? Richtig – entspannen. Dies macht auch der Körper, wenn wir fasten – so senken sich beispielsweise der Blutdruck und Cholesterinspiegel. Und auch der Geist reinigt sich beim Fasten – er kann sich auf andere Dinge als die Nahrungsaufnahme konzentrieren. Er ist geklärt und bei sich. Er wird sich sicherlich auch auf das baldige Essen nach dem Fasten freuen – doch dies mit der Dankbarkeit und Wertschätzung, die unsere Nahrung auch verdient hat – genauso sehr wie die Menschen, die sie angebaut, gepflügt, geerntet haben – genauso sehr wie unsere Verdauungsorgane, die so tatkräftig für uns arbeiten.

kuang-si-falls-463925_1920(1)Dann werden wir nach einem Fasten hoffentlich auch nicht unsere Verdauungsorgane sofort überlasten, sondern ihnen Zeit geben, nach einem Urlaubstag wieder an die Arbeit zu gehen. Stell dir einmal vor, es ist für sie wie an einem Montagmorgen, an dem man noch von süßen Wochenenderinnerungen daran gehindert wird, 100 % anwesend am Arbeitsplatz zu sein. Um deinen Verdauungsorganen etwas Gutes zu tun, kannst du auch täglich ein kleines Fasten einlegen. So ist es gut, mindestens 12 Stunden täglich zu „fasten“. Du kannst dir angewöhnen, deine letzte Mahlzeit am Tag um 19 Uhr einzulegen. Frühstückst du dann um 7 Uhr, ist es für den Körper tatsächlich ein „Break-fast“, ein Fastenbrechen.

Der Frühling ist in vielen Kulturen und Religionen eine typische Zeit zum Fasten. Doch vielleicht möchte dein Körper nicht bis zu seinem großen Frühjahrsputz warten und möchte sich hier und da durch ein kurzes Fasten auf Hochglanz polieren? Probiere also mit kleinen Fastenzeiten herum, und finde so zu deiner Energie, die du für den Sommer brauchst! Weitere Inspirationen findest du in unserem Yoga Vidya Wiki – Artikel über Fasten. ks/az

1 Kommentar zu “Yoga Wiki über Fasten

  1. Dieter Jahnke

    Wenn wir ganz genau sein wollen und dass ist ja yoga, müssen wir sagen shrî aurobindo war der erste Integral yogî, wenn man das Wort im yoga als solches Überhaupt einsetzen kann, denn alles Leben ist yoga !

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