Erfahrungsbericht: Mantrayoga Intensivwoche – Ausbildung mit Wow-Effekt

Mit Mantrayoga passiert es einfach immer wieder: Wir sind von der Erfahrung in einem positiven Sinne überwältigt – so schön, so intensiv, so freudvoll, so herzöffnend, so enthusiastisch, so energiereich, so verbunden, so voller Hoffnung und so kraftvoll kann Yoga sein. Wow – wie funktioniert das?

Das habe auf jeden Fall ich mich gefragt als ich vor 2,5 Jahren selbst an der Intensivwoche der Mantrayoga Ausbildung teilgenommen hatte. Und so brachte mich der Wow-Effekt des Mantrayoga dazu Mantrayoga in seiner Tiefe erforschen zu wollen. Dieser Prozess dauert auch nach wie vor an und wahrscheinlich wird er auch nie enden.

Mittlerweile darf ich selbst in der Intensivwoche der Mantrayoga Ausbildung unterrichten und in diesem Artikel möchte ich euch an der Intensivwoche und dem Wow-Effekt des Mantrayoga in der Intensivwoche teilhaben lassen.

Bei mir hatte also vor 2,5 Jahren die Intensivwoche der Mantrayoga Ausbildung mit Katyayani und Sundaram eine riesige und zutiefst aufrichtige Motivation erzeugt, mich mit Mantras, dem Singen und meinem Harmonium zu beschäftigen. Jeden Tag habe ich meinen damaligen Büro-Feierabend entgegengefiebert, um schnell nach Hause zu flitzen und mich ans Harmonium zu setzen. Vielleicht kennst du diesen Enthusiasmus ja auch! Und so hatte mich die Intensivwoche der Mantrayoga Ausbildung in einen Lernprozess katapultiert, der nach wie vor andauert und mein Leben nachhaltig berührt und immer wieder verändert. Und so durfte ich dieses Jahr Katyayani und Narendra in der Intensivwoche unterrichtend unterstützen.

 

Woher kommt das Wow im Mantrayoga?

Meinem Verständnis nach kann ich das WOW des Mantrayoga mit den folgenden 4 Punkten grundsätzlich beschreiben. So wie wir es auch in der Mantrayoga Intensivwoche vermitteln und wie ich es auch als sinnvoll als Teilnehmerin sowie als Lehrerin erfahre:

  1. Jede Mantrayogastunde hat eine bestimmte Struktur, die sicherstellen möchte, dass dem Mantra der größtmögliche Raum gegeben wird. Dass wir also genug Zeit haben, dem Mantra wirklich zu lauschen. Dass es also genug Zeit gibt, damit das Mantra sich entfalten kann. Doch auch wenn dem Mantra der größtmögliche Raum gegeben sein sollte, ist eine Mantrayogastunde kein Konzert. Es geht also nicht darum, musikalische Fähigkeiten in aller Virtuosität aufzuführen.

Achtung: Das bedeutet jedoch nicht, dass wir als Yogalehrende keine oder nahezu keine technischen Ansagen machen. Die technischen Ansagen sind im Mantrayoga genauso wichtig wie in jedem anderen Yoga. Doch sollten sie hier idealerweise sehr kompakt und klar rüberkommen. Hilfreich ist es dabei, wenn die Teilnehmenden bereits auf einem Niveau der Mittelstufe Yoga praktizieren.

  1. Die Mantras, die zu bestimmten Asanas gespielt werden, sind in keiner Weise beliebig. Der eindeutige Zusammenhang von Asana und Mantra zusammen mit dem jeweiligen Thema der Yogastunde sind elementar wichtig für den strukturierten Aufbau der Yogastunde. So sind also die Asanas sowie Mantras ganz genau ausgewählt und gezielt aufeinander abgestimmt.

Achtung: Das bedeutet aber nicht, dass es nur ein bestimmtes Mantra zu einer bestimmten Asana gibt. Es kommt stets auf den inhaltlichen Kontext an und auf das übergeordnete Thema.

  1. Es gibt eine affirmative Brücke zwischen der Asana und dem Mantra, die das Thema auch auf der kognitiven Ebene transportiert. Diese sprachliche Brücke kann kurz sein – vielleicht sind es sogar nur 1 Satz. Es geht nicht um einen Vortrag, sondern darum, für alle Teilnehmenden den Zusammenhang zwischen Asana und Mantra sowie dem übergeordneten Thema auch auf geistiger Ebene erfahrbar zu machen.

Achtung: Was wir als Lehrende als Brücke anbieten, sollte so authentisch wie möglich sein. Was sind also eigene Worte für das Thema einer Asana und eines Mantras? Aus welchem eigenen Erfahrungsschatz kann ich schöpfen und teilen? Authentizität bedeutet nicht, persönliches oder privates zu erzählen, sondern eher, dass zu teilen, was für einen selbst wahr ist.

  1. Die Wirkungsweise von Mantras an sich. Mantras als uralte Klangschwingungen haben eine ganz eigene Wirkungsweise, die wir wahrscheinlich nicht bis in das kleinste Detail erklären können. Wie sollten wir auch mit dem Verstand etwas beschreiben können, was über den Verstand hinausgeht? Doch ganzheitlich erleben können wir die Wirkung von Mantras.

In diesem Video spreche ich mit Katyayani darüber, was am Mantrayoga so spezifisch ist und die Mantras eigentlich wirken. Katyayani ist langjährige Yogalehrerin und studiert Mantrayoga nun seit vielen Jahren. In diesem Gespräch lässt sie uns an ihren vielfältigen Erfahrungen mit Mantrayoga teilhaben.

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Wie also vermitteln wir den Wow-Effekt in der Intensivwoche der Mantrayoga Ausbildung?

Intensivwoche Tag 1

Die Intensivwoche ist sehr auf praktische Erfahrungen ausgelegt. Doch brauchen dieses praktische Tun ein sicheres Fundament. Dieses Fundament wird gleich zu Beginn am Tag 1 der Intensivwoche gelegt. Denn am Tag 1 vermittelt besonders Katyayani die theoretischen Grundlagen:

  • Was ist ein Mantra und warum wirkt es?
  • Welche verschiedenen Arten von Mantras gibt es?
  • Wie sind Mantrayogastunden aufgebaut?
  • Wieso ist dieser spezifische Aufbau wichtig?
  • Und wie kann ich meinen ganz eigenen authentischen Zugang dazu finden?

Das ist zwar erst mal viel Information, aber die ist notwendig für den weiteren Verlauf der Woche.

In dem Workshop an Nachmittag geht es dann auch schon darum, passende Mantra zu verschiedenen Asanas zu finden. Die Teilnehmenden arbeiten dazu in Kleingruppen erst einmal mit den Asanas der Yoga Vidya Grundreihe. Und so wird bei jeder Asanas genau besprochen wie die körperlichen, emotionalen und geistigen Wirkungen der Asana sind und mit welchem Aspekt des Göttlichen diese Asana also verbunden werden könnte. Passt der Kopfstand zu Shiva und warum? Was haben die beiden miteinander zu tun? Und was kann ich ganz authentisch dazu sagen? Hier gibt es einen regen Austausch, da eben alle ihre eigene Perspektive miteinbringen im Rahmen des Gesamtthemas. Katyayani und ich geben den Kleingruppen dabei immer wieder Tipps und Hinweise.

In der Besprechung der Gruppen-Ergebnisse wird klar, es kommt immer auf die Begründung an – ein kategorisches richtig oder falsch gibt es nicht. Wichtig ist eher ein nachvollziehbarer roter Faden.

 

Die wiederkehrenden Elemente der Intensivwoche

Indische Mythologie

An den weiteren Tagen der Intensivwoche gibt es jeden Morgen Vorträge von Narendra zu indischer Mythologie. Als langjähriger Yogi, Musiker und Leiter des Yoga Vidya Ashrams in Bad Meinberg hat Narendra ein sehr fundiertes Wissen über die indische Mythologie und weiß auch wie man diese in unterhaltsame Geschichten verpackt.

Dieses Wissen über indische Mythologie ist überaus hilfreich bei der Konzeption von Mantrayogastunden. Denn es ist eben besonders sinnvoll, über die verschiedenen göttlichen Aspekte Bescheid zu wissen, wenn wir diese Aspekte verschiedenen Asanas zuordnen möchten.

Stimm- und Rhythmusschulung

Als studierte Musiker gibt Narendra am Nachmittag Workshops zu Stimmbildung und Rhythmusschulung. Wie wärme ich meine Stimme auf? Wie stimme ich meine Stimme auf das Singen ein? Warum ist Rhythmus auch beim Mantrasingen essenziell? Und wie kann ich schrittweise ein Rhythmusgefühl aufbauen?

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Harmoniumworkshops

Auch haben wir haben Harmoniumunterricht in verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen Niveaus. So kann ein:e absolute:r Anfänger:in genauso wichtige Schritte gehen wie studierte Musiker:innen und wir hatten Vertreter:innen beider Positionen dieses Jahr in der Ausbildung. Jede:r kann den Schritt gehen, der wichtig ist. Und so wird der Harmoniumunterricht durchweg als große Bereicherung erfahren und alle sind erstaunt wie viele Lieder in der kurzen Zeit einer Woche vermittelt werden können.

Dabei geleitet Katyayani einige Teilnehmenden auf ihren allerersten Schritten auf dem Harmonium. Die Harmonien können auch von Yoga Vidya gestellt werden. Du musst also nicht unbedingt ein eigenes Harmonium mitbringen. Narendra fragt in seiner Harmoniumgruppe auch ganz gezielt nach Wünschen. Welche Kirtans möchtet ihr lernen? Und dann stellt er verschiedene Möglichkeiten der Begleitung vor. Die Begleitung mit Akkorden oder mit der Melodie oder beides oder mit gebrochenen Akkorden, dem sogenannten Arpeggio. Die Möglichkeiten sind also vielfältig mit viel Inspiration. Doch im Endeffekt kommt es wohl immer darauf an, wie viel und wie stetig dann zu Hause geübt wird.

Unterrichtsgruppen

Die Unterrichtsgruppen sind für mich persönlich eines der schönsten Elemente in der Intensivwoche. Denn was ich hier immer wieder erlebe ist: Mantrayoga funktioniert und kommt mit Wow-Effekt. Immer wieder geben Teilnehmende hier kleine Mantrayoga-Einheiten zur Übung, die so unglaublich bezaubernd und überzeugend sind! Vielleicht läuft noch nicht alles perfekt, aber das macht nichts. Hier bin ich immer wieder sehr berührt.

Katyayani und ich begleiten die Teilnehmenden in den Unterrichtsgruppen und geben ganz gezieltes und individuelles Feedback. Aufbau der Mantrayoga-Einheit, technische Ansagen, Didaktik, Verbindung von Asana und Mantra, Einsatz von Stimme und Instrument, Aussprache und Rhythmik der Mantras sowie Gesamteindruck.

Mantrayogastunden

Die morgendliche Yogastunde ist vielleicht die beliebteste Einheit des Tages. Während dieser Intensivwoche hatte ich Gelegenheit an verschiedenen Mantrayogastunden mit Katyayani teilzunehmen und auch selbst zu unterrichten. Wir unterstützen uns während der Mantrayogastunden gegenseitig besonders im Hinblick auf Soundcheck und die technischen Einstellungen.

In der Zusammenstellung der verschiedenen Yogastunden ist die Vielfalt besonders wichtig. Denn es gibt viele Möglichkeiten Yogastunden zu einer Mantrayogastunde zu machen und Mantras also ganz gezielt einzusetzen.

Dabei sind Fragen wichtig wie: Wie können wir die Yoga Vidya Grundreihe mit Mantras gestalten? Wie kann eine Mantrayogastunde mit rezitierten Mantras konzipiert sein? Denn es muss schließlich nicht in jeder Mantrayogastunde gesungen werden, sondern wir können die Mantras auch rezitieren. Wie kann eine Mantrastunde mit einem einzigen Mantra gestaltet sein? Wie können Mantrayogastunden aufgebaut sein, die sich an Themen orientieren? Und wie können wir auch mit Yin Yoga eine Mantrayogastunde gestalten?

Teilnehmende können so verschiedene Konzepte von Mantrayogastunden erfahren und genießen.

 

Fazit

Wow! Mein eigenes beglücktes Erleben spiegelt sich im Feedback der Gruppe wider. Alle sind sehr dankbar für diese Woche mit ihren vielfältigen Erfahrungen und fühlen sich reich beschenkt. Wie sehr Mantrayoga immer wieder verbindet. Die Gruppe möchte auch miteinander in Kontakt begleiten, so dass man sich gegenseitig nach Noten und Akkorden fragen kann und schöne Kirtans miteinander teilen kann. Es ist wunderbar, sich in dieser Weise unterstützend begleiten zu können.

Die Mantrayoga Intensivwoche findet im Rahmen der Mantrayoga Ausbildung statt, die noch eine weitere Intensivwoche zu Mantrameditation mit Sukadev sowie ein weiterer Wahlbaustein aus den Bereichen Mantra, Kirtan oder Harmonium beinhaltet.

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Wenn du noch mehr über Mantrayoga in Verbindung mit Yin Yoga Asanas oder Asana Flows erfahren möchtest, findest du hier einen Artikel von mir zum Thema Yin Yoga und Mantra: Eine behutsame Herausforderung und einen Artikel zu Asanas Flow Erfahre die Kraft der Heldin mit dem Devi Mantra Flow.

pranavi

Über Pranavi

Pranavi Deventer ist Yoga Lehrerin (BYV), Yin Yoga Lehrerin, Yogatherapeutin, spirituelle Lebensberaterin, Meditationskursleiterin und Mantra Yoga Lehrerin. Für sie ist Achtsamkeit in der Praxis sehr wichtig und die Verknüpfung mit den individuellen Lebensthemen, um die Yoga Praxis auch über die Matte hinaus lebendig sein zu lassen. Pranavi praktiziert Yoga und Meditation täglich seit 2012 und lebte im Jahr 2019 auch als Sevaka bei Yoga Vidya in Bad Meinberg. Seitdem lebt und arbeitet sie als Yogalehrerin mit einem Schwerpunkt auf Mantra Yoga und Meditation. Ihre Unterrichtsweise ist persönlich, ermutigend und immer auf Augenhöhe.

 

 

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