Zeit für einen energetischen Frühlingsputz

Am 20.03.2024 ist Frühlingstagundnachtgleiche. Dieser Tag markiert den Übergang der dunklen kalten, zur hellen warmen Zeit. Weshalb dieser Tag auch unseren Frühlingsanfang markiert. Bevor die neue Saat ausgebracht wird, muss der Boden vorbereitet werden. Deshalb ist jetzt eine günstige Zeit für einen energetischen Frühlingsputz, auf dass alle unseren Vorhaben prächtig keimen, sprießen, gedeihen und Früchte tragen.

Frühlingsanfang

Der Frühling steht vor der Tür und mit ihm die Energie des Erwachens, des Neubeginns. Der Tag der Frühjahrstagundnachtgleiche oder des Frühlingsäquinoktium, markiert den Übergang vom Winter zum Frühling und steht für das Gleichgewicht zwischen Tag und Nacht. In vielen Kulturen gilt dieses Ereignis als Wendepunkt, an dem neues Leben entsteht und die Dunkelheit des Winters überwunden wird.

Dieser Gedanke des Neubeginns findet sich in verschiedenen Weltregionen und Religionen wieder. Im hinduistischen Kalender folgt auf die Dunkelste Nacht (Mahashivaratri) das Holi-Fest, das den Sieg des Licht/Guten über das Dunkle/Böse symbolisiert. Auch im antiken Rom gab es das Fest “Hilaria”, bei dem die Menschen nach dem langen Winter gemeinsam feierten. In unseren Breitengraden wird mit Ostern des Todes und der Auferstehung Jesu Christi gedacht, und nicht nur im Christentum gehören davor lange Fastenzeiten zum spirituellen Kalender.

Jeder kann dieses Zeit auf seine Weise interpretieren und begehen – sei es durch Rituale im Einklang mit der Natur, durch innere Einkehr oder in der Gemeinschaft. Im Folgenden ein paar Anregungen.

Wie macht man einen energetischen Frühjahrsputz?

Der klassische Frühjahrsputz ist immer auch ein energetischer! Allein die blanken Fenster, die die Sonne ungehindert hereinlassen! Was sich angesammelt hat, wird entsorgt oder weggeräumt, die Energie kann besser fließen. Die Luft ist reiner, weil der Staub aus allen Ecken gewischt wurde. Was oft vernachlässigt wird, ist, auch die mentale, emotionale und spirituelle Ebene zu reinigen.

Wir geben dir Tipps, wie du prüfen kannst, welcher Frühjahrsputz fällig ist und wie du ihn am einfachsten erledigst. Denn wenn die Wohnung frisch und blitzblank ist, du aber viel Ärger in dir trägst, wird die frische Energie nicht lange anhalten. Bist du gedanklich ständig damit beschäftigt, was du ‚eigentlich‘ tun solltest, bist du bei nichts richtig bei der Sache, wird das Ergebnis dasselbe sein: Das Frühlingsgefühl bleibt flüchtig.

Wenn auf spiritueller Ebene ein Frühlingsputz angesagt ist, zeigt sich das daran, dass unsere Verbindung zum Göttlichen schwächer geworden ist. Wir sind zu sehr mit der materiellen Welt beschäftigt, verinnerlichen äußere Probleme. Alles erscheint dramatisch. Sorgen und Ängste diktieren die Entscheidungen. Und auch hier bleibt das positive Gefühl der Hoffnung, des Neuanfangs flüchtig. All diese Ebenen wirken sich auf deine neuen, keimenden Pläne aus. Negativ oder positiv.

Ein Frühlingsputz auf allen Ebenen

Spüre um dich herum und in dich hinein und entscheide, welche Art von Frühlingsputz jetzt am angebrachtesten ist. Nimm dir aus jeder Kategorie einen Punkt, der dich anspricht. Wenn du unsicher bist, stelle dich locker hin und lege deine rechte Hand auf dein Herz. Frage dich innerlich: Ist es wichtig … zu tun? Wiegt sich der Körper nach vorne, ist das ein Ja, wenn nicht, biegt er sich nach hinten. Bleibt er stehen, ohne sich zu bewegen, bist du wahrscheinlich nicht locker genug.

Mache dir keinen festen Plan, wann du was machst, aber hänge dir den Plan mit allen Punkten die bereinigt werden wollen auf. Denke kreativ oder recherchiere ein bisschen: Wenn dir Meditation im Sitzen schwerfällt, mach eine Gehmeditation, das geht auch auf dem Weg zur Arbeit. Du kannst dich beispielsweise im Zug auf deinen Atem konzentrieren, statt auf dem Smartphone zu scrollen.

Energetischer Frühjahrsputz

  • Ätherische Öle wie Lavendel oder Pfefferminze ins Putzwasser geben und alle Räume räuchern, mit oder ohne Rauch.
  • Bei der Hausarbeit Mantras singen
  • Ausmisten und wegwerfen, was nicht mehr hierher gehört. Andere Farben in die Kleidung oder Einrichtung bringen.
  • Einen energetischen Scan machen: Was wir als Belastung empfinden, ist oft eine Gewohnheit, eine Situation oder ein Umfeld, das uns belastet. Ein energetischer Scan ist eine einfache Übung, um herauszufinden, welche Energien dein Leben belasten. Schreibe auf einem Blatt Papier die Menschen, Umgebungen, Denkweisen, Gewohnheiten und Dinge auf, die dir Energie rauben und die dir Energie geben. Wenn du dies getan hast, kannst du dir vornehmen, kleine Veränderungen in den Bereichen durchzuführen, die du erkannt hast.

Körperlicher Frühjahrsputz

  • Fasten – einige Stunden täglich oder eine Fastenkur
  • Pranayama
  • wieder mehr Yoga in den Alltag einbauen
  • Detox-Smoothies täglich oder alle 2 Tage
  • Darm- und/oder Leberreinigung

Emotionaler Frühlingsputz

  • Führe an den Tagen deines Frühjahrsputzes ein Tagebuch, in dem du festhältst, wie du dich fühlst.
  • Wenn du gebeten wirst, zu helfen, halte inne und spüre, wie du dich fühlst. Sag nicht sofort nein oder ja. Welche Gefühle entstehen, wie reagiert dein Körper?
  • Praktiziere Selbstliebe mit Abhyanga: Nimm dir Zeit, dich selbst zu massieren. Gibt es Stellen an deinem Körper, die du ablehnst? Dann massiere sie besonders liebevoll.
  • Jeden Tag eine gute Tat: Hilf der Dame mit dem Kinderwagen in den Bus, der alten Nachbarin beim Einkaufen, dem verirrten Touristen, dem Kollegen, der mit dem Kopierer nicht zurechtkommt oder gib eine kleine Spende. Nutze jeden Tag für eine bewusste Geste der Freundlichkeit.
  • Gehe jeden Tag (z.B. vor dem Schlafengehen) durch, wofür du heute dankbar bist.

Mentaler Frühlingsputz

  • Digital Detox, verzichte zu bestimmten Zeiten auf Internet und/oder Social Media oder nimm dir sogar ein paar Tage frei davon. Stelle dein Smartphone so ein, dass dich Nachrichten nur zu den gewünschten Zeiten erreichen.
  • Kreisen deine Gedanken ständig um ein Problem oder eine Person? Schreibe einen Brief, in dem du alles rausläßt, was du fühlst, ob Liebe oder Haß oder beides. Alle Gedanken, die dir kommen, bringst du zu Papier. Bis nichts mehr kommt. Dann verbrennst du den Brief. Wenn das schwierig ist, dann zerreißt du den Brief in ganz kleine Stücke. Die Asche/Papierkrümel füllst du in ein kleines verschließbares Glas oder Gefäß und umwickelst es mit einer Schnur (Paketschnur, Wolle, … ). Das Gefäß sollte in deine Jackentasche passen, damit du es mitnehmen kannst. Jedes Mal, wenn der quälende Gedanke kommt, schüttelst du das Glas und sagst: Frieden oder Om Shanti. Wenn du nach einiger Zeit merkst, dass du ein paar Tage nicht mehr geschüttelt hast, schneide die Schnüre durch und schütte die Asche/Papierkrümel in ein fließendes Gewässer (das kann auch die Toilette sein: ). Nachdem du die Schnüre durchgeschnitten hast, kann es passieren, dass dich das Problem oder die Person noch einmal herausfordert. Bleibe bei dir und sage: Frieden. Om Shanti.
  • Meditation, z.B. Gehmeditation, Traktak, …
  • Mantra 108x wiederholen, z.B.: Mantra zur Reinigung des Geistes

Spiritueller Frühlingsputz

  • Nimm dir Zeit für deinen Altar. Reinige ihn ausgiebig, schmücke oder bemale ihn neu.
  • Nimm an einer Homa und /oder einer Puja teil oder zelebriere selbst eine. Wie wäre es mit Shivaratri im Ashram?
  • Mache einen Mantra Tag und wiederhole 10x 108x ein Mantra deiner Wahl.
  • Schweige für eine Zeit lang, soviel es geht. Wähle deine Worte sorgsam. Rede nur das Nötigste. Schwelge in der Stille,
  • Nimm dir vor, 1x am Tag zu beten. Wenn dir kein Gebet gefällt, in Karma Yoga von Swami Sivananda findet sich diese Version des Allumfassenden Gebets:

„O Gott, ich möchte der Welt uneigennützig dienen und Nishkama Karma Yoga  praktizieren, um Chitta Shuddhi zu erlangen. Manchmal bin ich voller Zweifel, unruhig und deprimiert. Ich befinde mich im Zwiespalt. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe kein klares Verständnis von Richtig und Falsch. Ich weiß nichts von den Shastras  und den Smritis. Ich kenne weder Sanskrit noch Laghu Siddhanta Kaumudi oder Siddhanta Kaumudi. Ich habe keine Übung darin, Deine laute innere Stimme zu hören.

Diese Welt ist voll scheinbarer Widersprüche, Paradoxe und Rätsel, sonderbarer Probleme und Schwierigkeiten. Diese Welt ist sonderbar. Du hast mir einen sonderbaren Geist mit sonderbaren Gewohnheiten gegeben. Diese Welt ist voller Versuchungen. Ich habe keine Kraft, diesen Versuchungen, der öffentlichen Meinung, Kritik, Unterdrückung, Druck und sogar Angriffen zu widerstehen. Ich kann niemanden ganz zufriedenstellen. Feinde tauchen auf, obwohl ich mich ruhig verhalte, obwohl ich mich nirgends einmische.

O Ehrwürdigster! Gib mir die Kraft, die rast- und ruhelosen Indriyas und den ständig umherschweifenden Geist im Zaum zu halten. Steh mir allzeit bei und führe mich auch in der kleinsten meiner Handlungen. Gib mir gute Preranas (Gedanken). Gib mir Chitta Shuddhi. Gib mir einen ruhigen, reinen und ausgeglichenen Geist. O Gott, gib mir Licht, Wissen und Reinheit.“

Om Om Om

Aus: Karma Yoga von Swami Sivananda

Los geht’s!?

Na dann nichts wie die Ärmel hochgekrempelt! Ich bin sicher, ein oder gar mehrere dieser Vorschläge haben mit dir resoniert. Lass uns gerne in den Kommentaren wissen, was dein Frühjahrsputzprogramm geworden ist!


Du willst nicht alleine Putzen? Dann komm doch für ein paar Tage in einen der Ashrams als Mithelfer. Hier kannst du dich in putziger Aufmerksamkeit üben!

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Doch lieber Einschwingung gefällig? Seminare zum Thema Naturspiritualität findest du hier:

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