Luzides Träumen – Im Traum erwachen, fliegen, durch Wände gehen (und andere fantastische Dinge)

Stell dir vor, dass du aufwachst, und alles möglich zu sein scheint. Du gehst buchstäblich durch die Decke, springst von Gebäude zu Gebäude, tauchst in einem Riff mit Myriaden von Farben. Luzides Träumen beschreibt eine Technik, mit der du im Traum bewusst wirst.

In diesem klaren Zustand erlebst du nicht deinen Traum, du gestaltest ihn. Ein Reisebericht aus dem unglaublichen Land der Träume.

In gewöhnlichen Träumen erleben wir die Umgebung und Handlung des Traumes als absolut schlüssig. Ob wir nun ein Hund sind, der auf der Wiese an Blumen schnuppert, von Unbekannten durch einen Dschungel verfolgt werden, oder eine Flut über uns hereinbricht: Der Traum kann noch so absurd sein, im Moment des Traumes erscheint die Traumwelt als absolut real, ähnlich wie wir die Realität wahrnehmen.

Die Nacht des purpurnen Sternenhimmels

Das erste was mir in dem kleinem Baumhaus auffällt ist das Chaos, der Raum ist dunkel und vollgerümpelt mit altem Zeug.

Die Höhe draußen macht mich schwindelig, also setzte ich mich erstmal hin, um nachzudenken, was zu tun ist. Ich sitze also im Halbdunkeln, als plötzlich die Tür aufgeht und Leute gemächlich hineinschlendern.

Als sie beginnen, mich erwartungsvoll zu mustern, frage ich etwas verwundert: “Kann ich ihnen helfen?”, und plötzlich scheint das Baumhaus wie verwandelt, es ist hell und geräumig eingerichtet.

Ich spüre in mir eine große Verwirrung. Die Umgebung erscheint plötzlich viel plastischer und greifbarer, meine Gedanken viel klarer als noch vorhin. Irgendetwas ist faul.

“Ich arbeite nicht hier”, erwidere ich schließlich und schaue mich mit großen Augen um.

Zaghaft schreite ich durch den Laden, bis ich schließlich vor einem Fenster stehenbleibe. Von dem Sonnenlicht, dass den Laden durchflutet, ist hier nichts zu sehen.

Stattdessen breitet sich vor mir die endlose Weitläufigkeit des Universums vor mir aus. Tausende Sterne glitzern, der Himmel ein sanftes purpur, und bleiches Licht fällt durch die Fensterscheibe.

Eine zweite große Welle der Verwirrung erfasst mich, und dann geht mir plötzlich ein Licht auf: “Ich träume”, schießt es mir blitzschnell durch durch den Kopf.

“Ich träume, ich träume, ich träume”, skandiere ich fröhlich und drehe mich mehrmals um die eigene Achse. Nach wochenlangen Training habe ich endlich meinen ersten luziden Traum! Aufgeregt bleibe ich vor dem Fenster stehen und schaue in die Tiefen des Universums.

Die unendliche Weite, die zurückschaut, scheint mich wie magisch anzuziehen, und plötzlich ist mir klar, dass mich nichts aufhalten kann.

Entschieden schreite ich auf das Fenster zu, gleite ohne Widerstand mitten hindurch und fliege plötzlich durch die purpurnen Tiefen des Nachthimmels.

Das Gefühl ist atemberaubend, mein Körper fliegt durch den luftleeren Raum, Sterne ziehen an mir vorüber. Zeit und Raum scheinen aufgehoben, und in mir fühle ich einfach nur einen tiefen Frieden.

Irgendwann scheint auch das Vorwärtskommen nicht mehr wichtig zu sein. Ich werde immer langsamer und langsamer, bis aus dem Fliegen ein Schweben wird.

Selbstvergessen gleite ich durch den purpurnen Sternenhimmel, bis mich ein sanfter Sog erfasst und zurückzieht, zurück in die Unbewusstheit des nächsten Traumes.

Was war da denn los: Luzides Träumen für Anfänger

Was du gerade gelesen hast, ist nicht nur eine Geschichte, genauso ist es mir passiert: Im Traum ist mir bewusst geworden, dass ich träume. Ein solches Erlebnis nennt man einen luziden Traum.

Luzide Träume, sind anders als gewöhnliche. Luzid stammt von dem lateinisch “lucidus” und bedeutet “lichtvoll, hell”, in deutschsprachigem Raum werden luzide Träume gelegentlich auch “Klarträume” genannt – was bestens das Bewusstsein während eines luziden Traumes beschreibt.

In luziden Träumen sind wir uns darüber bewusst, dass wir träumen. In diesen schönen Momenten der Klarheit fallen die Beschränkungen der Traumhandlung von uns ab, und wir gewinnen die Handlungsmacht über den Traumkörper und Traumgeist zurück.

Ob fliegen, ohne Sauerstoff tauchen, oder durch Wände gehen: Dinge, die wir in der Wachwelt als unmöglich erleben, werden im Traum möglich. In der Traumwelt reicht es zu glauben, das du es kannst – und plötzlich schwebst du durch die unendlichen Weiten des Universums.

Deswegen ist luzides Träumen so toll

Es macht einfach Spaß: Ich finde dieser Grund sollte öfter an erster Stelle stehen. Allein schon, sich an seine Träume zu erinnern, fördert witzige und absurde Traumsituationen zutage. Besonders lustig ist es, einen Traumbuddy zu haben. Zusammen könnt ihr euch als Dreamteam über eure Träume austauschen, lachen und wild heruminterpretieren. Das es sich riesig anfühlt im luziden Traum richtig hoch springen zu können oder durch Wände zu gehen, ist denke ich selbsterklärend.

Achtsamkeit: Eine gesunde Skepsis gegenüber der Realität ist eine der Grundvoraussetzungen für luzides Träumen. Dazu ist es sinnvoll, sich über den Tag verteilt immer wieder kleine Stolpersteine zu bauen, um die Wachwelt zu hinterfragen. Das schärft die Wahrnehmung für den Moment und für deine Umgebung.

Gezielt Trainieren: Wer zu den ganz ambitionierten Pitta-Naturen gehört, den wird es vielleicht freuen zu hören, dass erste kleine Untersuchungen darauf hindeuten, dass auch Lernprozesse im Traum stattfinden. Luzide Träumer berichten dabei, dass sie insbesondere Bewegungsabläufe im Traum trainieren konnten.

Forschen: Wer geistig eher auf der Vata-Welle surft, der begreift die Traumwelt vielleicht auch als die unglaublich unbekannte Welt, die sie ist. Eine Welt, die für dich allein erschaffen wurde, damit du sie erforschen kannst. Der Sog des Neuen hat seinen ganz eigenen Zauber.

Selbsterforschung: Die Erinnerung an gewöhnliche Träume kann einen auch immer wieder auf alltägliche Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen und insbesondere mit sich selbst hindeuten, oder ganz brandneue Erkenntnisse liefern. Du bist der Experte für deinen Traum, was will er dir sagen?

Alpträume durchbrechen: Neben dem Wecker sind insbesondere Alpträume unliebsame Begleiter, die uns aus unserem Schlaf reißen können. Oneironauten haben über die Jahre unterschiedlichste Methoden entwickelt um Alpträume zu entschärfen, und Frieden in die Traumwelt einkehren zu lassen.

Sadhana: Nicht zuletzt können Träume auch für deine spirituelle Praxis genutzt werden. Tibetisch-buddhistische Traumyogis nutzen luzide Träume für Praktiken wie Meditation, Selbstreflexion und tiefe Erfahrungen der Verbundenheit.

Bevor du rennen kannst: Träume bewusst erinnern

Es ist relativ verbreitet, dass Menschen schon mal einen luziden Traum erlebt haben, ohne einen Finger zu krümmen. Auch ohne Praxis erinnere ich mich noch besonders lebhaft an einen vergangenen luziden Traum, in dem ich wie eine Möwe fliegen konnte (fliegen scheint mein Ding zu sein).

Als erster Schritt zum luziden Träumen haben sich inzwischen Traumtagebücher und Autosuggestionen besonders bewährt. Falls du zu den Leuten gehörst, die meinen nicht zu träumen: Alle Menschen träumen, du erinnerst dich nur nicht dran.

Die Erinnerung an einen Traum kann so flüchtig sein, wie ein Blatt im Wind: Hälst du es nicht fest, wird es von der ersten Böe davongetragen. Je mehr du dich bewusst mit deinen Träumen auseinandersetzt, desto mehr wirst du dich auch an diese erinnern. Energy flows, where attention goes.

Damit du dich besser an deine Träume erinnern kannst, folge genau diesem Dreisatz:

  1. Autosuggestionen formulieren
  2. Langsam aufwachen
  3. Traumfragmente aufschreiben

1. Autosuggestion formulieren

Autosuggestionen sind an uns selbst gerichtete Vorsätze. Dabei können wir uns bestimmte Gedanken, Gefühle oder auch Vorhaben hervorrufen.

Wenn du dich also an deine Träume erinnern möchtest, solltest du eine Autosuggestion formulieren, die diesen Wunsch ausdrückt. Mache diese Suggestion:

  • Kurz und prägnant
  • Formuliere sie in der Gegenwartsform
  • Verbinde sie, falls möglich, mit Visualisierungen

“Ich erinnere mich an meine Träume”, ist ein kurzes und knackiges Beispiel. Diese Autosuggestion sollte der letzte bewusste Gedanke sein, bevor du schlafen gehst.

Dieser Samen wird sich in deinem Unterbewusstsein festsetzen und es dir erleichtern, dich an deine Träume zu erinnern.

2. Langsam aufwachen

Nach dem Aufwachen gilt es einerseits keine Zeit zu verlieren, denn bereits 5 Minuten reichen aus, um einen Großteil deiner Traumerinnerung zu verlieren. Andererseits willst du dich jetzt nicht hetzen oder ruckartige Bewegungen machen.

Wichtig ist es, hier einen guten Mittelweg zu finden und entspannt zu bleiben. Wenn du schon nach kurzer Zeit merkst, dass scheinbar keine Erinnerungen in deinem Geist auftauchen, dann versuche einfach in Ruhe weiter im Dämmerschlaf darüber zu sinnieren. Überraschenderweise kann es auch sinnvoll sein, dich in deine ursprüngliche Schlafposition zu legen.

3. Aufschreiben

Nun ist die Zeit gekommen, das Phantom deines Traumes einzufangen, indem du es auf Papier bannst.

Übe dich im Freien Schreiben

Versuche hier einfach ganz frei zu schreiben, ohne groß an den Formulierungen zu feilen. Wenn du das Gefühl hast, dich nur an Fragmente, bestimmte Szenen, oder sogar nur an eine Emotion zu erinnern, notiere gerne alles erstmal in Stichworten. Während des Schreibens werden dir nach und nach auch andere Dinge noch einfallen, die du dann ergänzen kannst.

Du wirst sehen, dass mit dem aktiven Erinnern deine Traumfragmente mit der Zeit immer mehr werden und du dich häufiger an länger zusammenhängende Szenen erinnern kannst. Und wenn du dich mal nicht erinnern solltest, dann notiere: “Heute erinnere ich mich an keine Träume.”

Finde einen Titel

Dein Kopf gibt sich Nacht für Nacht Mühe, die wildesten Geschichten zusammenzuschustern, also ist ein passender Titel mehr als angemessen. So siehst du das Thema deines Traumes auf einen Blick, und kannst ggf. nochmal zu Träumen zurückkehren, oder sie mit anderen vergleichen.

Lass dir Zeit

Erinnerungen dürfen auch ihre Zeit brauchen. Manchmal erinnert man sich einige Tage an viele Dinge, dann ein, zwei Nächte vielleicht auch an gar nichts.

Es ist hier wichtig, am Ball zu bleiben und einen gewissen Spaß an der Auseinandersetzung mit den Träumen zu finden.

Tipp: Wenn schreiben nicht so deins ist, dann nutze eine App zum Diktieren. Die kostenlose App mit dem kreativen Namen “Diktiergerät” für Android hat den Vorteil, dass du sogar gleich Text in Sprache umwandeln kannst, wenn du eine Internetverbindung hast.

Richtig loslegen: Luzides Träumen gezielt herbeiführen

Gehörst du schon zu den passionierten Träumern, die sich sowieso schon häufig an ihre Träume erinnern, kannst du gerne hier weitermachen. Ansonsten übe so weit, dass du dich den Großteil der Nächte mindestens an einen Traum erinnern kannst.

Bestimmte Techniken, Luzidität im Traum herbeizuführen, gibt es inzwischen reichlich. Dabei werden meistens unterschiedliche Methoden miteinander kombiniert.

Eine klare Intention setzen

Auch hier sind Autosuggestionen wieder entscheidend. Dabei solltest du die Absicht formulieren, im Traum luzid zu werden, beispielsweise: “Ich erkenne den Traum und werde luzid”, oder “Ich bin mir bewusst, dass ich träume”.

Diese Autosuggestion sollte das letzte sein, an das du vor dem Einschlafen denkst, wiederhole sie also still im Geiste für dich, bis du einschläfst.

Visualisierung

Während du deine Autosuggestion wiederholst, kannst du deine Fantasie unterstützend an Bord holen. Stelle dich einfach in einer Situation vor, in der du dich gerne im Traum wiederfinden würdest!

Vielleicht erkundest du den Regenwald, oder siehst dich an einer Felswand des Himalayas entlangkraxeln – mache es zu etwas, für das du dich wirklich begeistern kannst!

Male dir gerne eins zu eins das Traumszenario aus, in dem du dich gerne wiederfinden würdest, und wiederhole dabei fortlaufend deine Autosuggestion, bis du einschläfst.

Realitäts-Check: Kritisches Bewusstsein schulen

Heute Nacht habe ich geträumt, dass ich in Designeranzug in einer staubigen Wild-West Stadt in einem Café sitze, und beschaulich Eis esse. Die ganze Zeit habe ich mir nicht einmal die Frage gestellt, wie ich dort hingekommen bin, oder was das für ein Ort sei, für den ich offensichtlich deutlich zu overdressed war.

Ähnlich wie im Wachzustand erscheint der Traumzustand so normal, dass wir ihn währenddessen kaum hinterfragen. Damit wir im Traum erkennen können, dass wir träumen, gilt es bereits im Wachzustand unser kritisches Bewusstsein zu schulen, damit sich ebendiese Skepsis auf unser Unterbewusstsein überträgt, und damit den Weg in unser Traumbewusstsein findet.

Klarträumer nutzen dafür Realität-Checks. Dabei stellst du dir über den Tag immer wieder die große Frage: “Träume ich oder wache ich?”.

1. Umgebung beobachten

Werde dabei ganz achtsam auf alles, was dich umgibt: die Menschen, das Gebäude, oder auch die Geräusche. Versuche, ob du dabei etwas Ungewöhnliches feststellen kannst. Beobachte diesen Moment achtsam, und mit der größtmöglichen Offenheit.

Im oben beschriebenen Traum hat mein, während des Wachzustandes geschultes Bewusstsein, die untypischen sprunghaften Veränderung der Traumumgebung nach und nach bemerkt. Die so erzeugte Skepsis in meinem Traumbewusstsein hat schließlich zu der Einsicht geführt, dass ich nur träumen konnte.

2. Physische Tests durchführen

Einreden kann man sich vieles, aber wie kann man sich wirklich rückversichern, zu träumen? Tatsächlich kannst du im Traum bestimmte Tests durchführen, welche die Traumnatur offenbaren. Dazu haben Klarträumer unterschiedliche Methoden entwickelt:

  • Betrachte deine Hände und zähle deine Finger – im Traum ist die Anzahl, oder die Anordnung der Finger oft anders als im Wachzustand.
  • Halte deine Nase zu und versuche dann trotzdem Luft durch sie einzuatmen. Ich habe selber im Traum erlebt, dass ich durch die geschlossene Nase atmen konnte.
  • Ziehe an der Haut deines Armes. Im Traum kann sie unüblich elastisch sein und weiter gezogen werden, als es eigentlich möglich ist.

Es gibt übrigens eine Menge mehr spannende Tests, wie z.B. zu springen (im Traum schwebt man oft) oder in einen Spiegel zu gucken (Spiegelbild kann verzerrt sein). Die oben gelisteten erscheinen mir persönlich am subtilsten und am einfachsten durchzuführen.

Damit du im Traum die Angewohnheit entwickelst solche Tests durchzuführen, solltest du diese über den Tag verteilt im Wachzustand üben. Ähnlich wie das kritische Bewusstsein, wird dein Unterbewusstsein diese physischen Tests auf dein Traumbewusstsein übertragen.

Manchmal trickst der Traum dich auch aus, und der erste physische Test deutet auf den Wachzustand. Aus diesem Grund bietet es sich an immer 2 physische Tests nacheinander zu machen.

Führe diese Realitäts-Checks (Beobachtung der Umgebung + physische Tests) 5-10 mal über den Tag verteilt immer wieder durch. Die wachsende Wachsamkeit wird sich bald im Traumzustand niederschlagen. Werden dir mit fortschreitender Praxis Ungereimtheiten im Traum bewusst, erhöht das die Skepsis.

Gibt es Menschen die luzides Träumen nicht üben sollten?

Nicht alles ist für jeden geeignet. Grundsätzlich gibt es wenig Forschung über die Risiken von luziden Träumen, einige Experten vermuten allerdings, dass es negative Effekte auf den Schlaf sowie die mentale Gesundheit haben könnte.

Luzides Träumen und Schlafqualität

Luzides Träumen findet grundsätzlich während des REM-Schlafes statt. Erste Forschung hat dabei gezeigt, dass in einem luziden Traum andere Hirnaktivitäten ablaufen, als während des gewohnten REM Schlafes. Forscher geben zu bedenken, dass luzide Träume damit weniger erholsam sein könnten.

Einige Techniken die luzides Träumen herbeirufen, stören dabei absichtlich den Schlaf, z.B. die Wake-back-to-bed Technik.

Unterbrochener sowie nicht ausreichender Schlaf wirkt sich vielfältig negativ auf Körper und Geist aus, eine regelmäßige Anwendung solcher disruptiven Methoden wird als strittig betrachtet. Das gilt insbesondere für Personen, die sowieso bereits mit Schlafproblemen zu kämpfen haben.

Damit du möglichst viel von deinem Schlaf hast, stelle ich dir in diesem Artikel ausschließlich Methoden vor, die den Schlaf nicht unterbrechen. Außerdem ist es sinnvoll, wenn du beobachtest, ob und wie sich luzides Träumen darauf auswirkt, wie ausgeruht du dich morgens fühlst.

Luzides Träumen und mentale Gesundheit

Die Wirkung von Luzidität auf die Psyche hängt nach derzeitigem Wissensstand insbesondere von der Natur des Traumes ab. Wie oben bereits beschrieben kann man infolge eines luziden Traumes große Inspiration und Kreativität erfahren.

Bei Studienteilnehmern mit PTSD konnte man feststellen, das luzide Träume Alpträume, Angst und Depressionen reduzieren können.

Nach Bedenken von Forschern sind außerdem die Methoden des luziden Träumens ein potentielles Risiko für Menschen, die eine Disposition für Psychosen haben, oder bereits Psychosen erlebt haben.

Luzides Träumen erfordert Metakognition, also einen Zustand, sich selbst von einer Außenperspektive zu betrachten. Diese Sicht aus der dritten Person weißt Ähnlichkeit mit dissoziativen Bewusstseinszuständen auf, was mit einem Gefühl des Getrenntseins vom Körper und einer getrübten Urteilskraft darüber, was real ist und was nicht, einhergeht.

Die Nacht ist unser

“Ich träume sowieso nicht”, magst du denken. Heute weiß man: Jeder träumt, was fehlt ist die Erinnerung. Das diese sprunghaft zurückkehren kann, habe ich mit der Traumtagebuch Methode selbst erfahren.

Neben witzigen und zusammenhangslosen Szenen, können Träume auch immer ein Anstoß dazu geben, über dich selbst nachzudenken, und deinen Platz in der Welt.

Im Traum dann wirklich bewusst zu werden ist einfach eine der schönsten Erfahrungen, die ich bis jetzt machen durfte. Jede Nacht aufs neue freue ich mich, in diese unbekannte Welt mit all ihren Wundern einzutauchen.

Wenn du dich weiter in das Thema einlesen möchtest, empfehle ich dir das unten verlinkte Buch “Klarträumen”. Neben den eben behandelten Methoden, enthält es viele bildhafte Nacherzählungen luzider Träume.

Daneben bietet es haufenweise weitere nützliche Tipps zum Führen eines Traumtagebuches, Hinweise zur Schlafhygiene, verfeinerte Realitäts-Checks sowie Hinweise zum Stabilisieren eines luziden Traumes.

Spätere Kapitel widmen sich wilden Themen zu allerlei verrückten Traumaktivitäten, wie Fortbewegung (springen, schweben, fliegen), Teleportation, durch Wände gehen, Manifestationen, Meditation im Traum und und und…

Ich übe nunmehr seit anderthalb Monaten und hatte vor kurzem meinen ersten Klarttraum, so wie ich ihn oben beschrieben habe. Das war einfach phänomenal, aufzuwachen und zu begreifen, dass man völlig bewusst im Traumzustand ist – und alles möglich scheint.

Süße Träume und gute Nacht allerseits!

Quellen

Dylan Tucillo, Jared Zeisel und Thomas Peisel (2016): Klarträumen.

https://www.sleepfoundation.org/dreams/dangers-of-lucid-dreaming

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