Worum geht’s im Business Yoga?

Ein paar Überlegungen zum Eröffnungsvortrag von Hans Kugler, yoga biz beim Business Yoga Kongress am vergangenen Wochenende: Business Yoga – was ist das eigentlich? Ausgleichsgymnastik für Bürohengste? Fitness für zwischendurch, die bestenfalls Nackenschmerzen lindert, schlimmstenfalls dazu dient, die Sevakasschaft zu noch mehr Leistung und Output anzutreiben? Der Begriff Business Yoga ist schwer zu fassen, gleichzeitig allerdings auch voller Potenzial.

Bemerkenswert waren auf jeden Fall die vielen neuen Modewörter, die während des Kongresses fielen: Work-Life-Balance, Selbst-Management und Energie-Training, Burnout Prävention, Fair Ecnonomy und ethisches Geldgeschäft. Lauer elitäre Wortspielereien? Oder Zeichen eines Wertewandels? Wenn man genauer hinsieht, steckt hinter all diesen Begriffen die Frage: Wie und wofür wollen wir eigentlich arbeiten? Wofür soll unser Unternehmen arbeiten? Für welche Ethik stehen wir ein? Und was heißt eigentlich „wir“?

Im Yoga und im Leben geht es offensichtlich doch nicht nur um die Frage der eigenen Selbstentfaltung, auch wenn das sicher ein guter Anfang ist. Aber darüber hinaus geht es auch um die Welt in der wir alle leben, lieben und arbeiten. Und um die Frage, was jede/r einzelne von uns tut in einer Umgebung, in der alles, was der Einzelne tut, viele andere betrifft. Eine Grafik aus dem Vortrag von Hans Kugler beschreibt das so:

gesellschaft

Will sagen: Wir stehen vor großen Herausforderungen, und die gehören – ganz gleich ob persönlich oder gesellschaftlich – unter einem großen Thema – dem der Selbstfindung. Schließlich weiß man im Yoga schon seit Jahrtausenden: Wie der Makrokosmos, so der Mikrokosmos. Die Art, wie jeder einzelne von uns lebt, liebt und arbeitet spiegelt und beeinflusst das Leben, die Liebe und die Arbeit in der Welt. Unser persönliches Burnout spiegelt den Erschöpfungszustand unseres gestressten Planeten. Und wie wir mit unserem Energiehaushalt umgehen, spiegelt unseren Umgang mit dem Energiehaushalt unserer Umwelt.

Wir tragen die Verantwortung für uns selbst und diesen Planeten – als Gemeinschaft, nicht als Gegner und Konkurrenten. Aus dieser Perspektive tun sich plötzlich für das Business Yoga ganz neue Dimensionen auf. Natürlich, Asanas sind hilfreich und wichtig. Sie geben neue Kraft und vermitteln uns das Gespür für unser inneres Wesen. Aber letzten Endes meint echtes Business Yoga viel mehr. Es geht dabei um unser aller Energie und um die Frage, wie und für was wir sie einsetzen wollen – jeden Tag neu.

„Werde der, der du bist“, sagt das Yoga. „Wenn du deinen eigenen inneren Frieden gefunden hast, dann wirst du die Welt finden, in der du glücklich und zufrieden leben kannst.“ Im Business Yoga könnte man ergänzen: „Werdet die, die ihr seid. Teilt euren inneren Frieden mit anderen. Nutzt eure Energie, um für eure wirklichen Werte und Visionen einzustehen. Und wenn es an der Zeit ist, alte Strukturen einzureißen oder ganz neue Wege einzuschlagen, dann startet mit aller Kraft (und mit viel Yoga) in den Neuanfang. Asanas und Yoga Flow am Arbeitsplatz, Morgenmeditationen und ausreichend Zeit für Entspannung sind da bestimmt wichtige Bausteine. Aber vor allem können sie ein bemerkenswerter Schritt in Richtung einer (Geschäfts-)Kultur der gemeinsamen Werte und Entwicklung.

worum-gehts?

2 Kommentare zu “Worum geht’s im Business Yoga?

  1. Genial!

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