Krishna Jayanti: Geburtstag des guten Hirten

Lisa
Von Lisa
Lesezeit: 11 Min
Midjourney hu

Vishnu inkarnierte nach dem hinduistischen Kalender am achten Tag (Ashtami) der abnehmenden Mondphase des Monats Shravana (August/September) als Krishna um Mitternacht. Krishnas Jayanti, Krishnas Geburtstag fällt also immer in den deutschen Hochsommer. . Krishna ist die achte Inkarnation von Vishnu und gilt als Gott der Freude, der Liebe und der Weisheit. Dementsprechend ist Krishna Jayanti eine wunderbare Gelegenheit für eine intensive Bhakti Yoga Praxis, für Krishna Kirtans, Harmoniumspielen, das Mahamantra, oder eine Puja.

Im Alltag erinnert uns Krishna Jayanti daran, auch mal verspielt zu sein, unser Leben nicht allzu sehr zu verplanen und Dinge nicht zu ernst zu nehmen. Vor allen Dingen lehrt uns Krishna aber Liebe und Freude zu schenken, anderen genauso wie uns selbst. Schön das du da bist!

Ein Artikel von Lisa durch hu ergänzt.

Wer ist Krishna?

Krishna ist unbestreitbar einer der beliebtesten Götter im Hinduismus. Er repräsentiert Freude, Heiterkeit, und das Sehen von Gott in allem, was existiert. Als auf der Flöte spielender Jüngling bringt er mit seiner Musik nicht nur Freude und Heiterkeit in die Herzen der Menschen, sondern kann auch in der Rolle des weisen Beraters und Herrschers auftreten.

Wortbedeutung

Das Wort „Krishna“ bedeutet auf Sanskrit u.a. „dunkel“, „schwarz“, „blau“. So verkörpert Krishna die Ewigkeit, die Unendlichkeit, das Geheimnisvolle, das Mystische; das, was nicht wirklich erklärbar, nicht wirklich verstehbar, aber dennoch mit dem Herzen fühlbar ist.

Aspekt des Göttlichen

Krishna gilt im hinduistischen Götterkanon als ein Avatar, also ein als Mensch wiedergeborener Gott. Ursprünglich geht er auf den Gott Vishnu zurück, der für den Erhalt der Schöpfung steht. Gott inkarniert sich also nicht ohne Grund, aus bloßem Zeitvertreib. Vielmehr war Krishna die Aufgabe zugedacht, die Ordnung auf Erden wiederherzustellen. Auf Bildern wird Krishna häufig als junger Mann dargestellt, oder als kleines Kind (Baby Krishna).

Bansuri

Das typische Krishna-Bild zeigt den jungen Mann meist dabei, wie er spielerisch und lächelnd auf seiner Bansuri spielt, einer indischen Bambusflöte. Nicht selten gewinnt er so die Aufmerksamkeit und Freude der ihm nahestehenden Menschen.

Und so kann die Musik der Bansuri für die Erhabenheit, Lebensfreude und Schönheit des Göttlichen stehen. Gleichzeitig kann die Bansuri aber auch als Aufforderung an den Menschen verstanden werden, sich selbst frei von Egoismus und Selbstsucht zu machen. Der Selbstlose Mensch ist dann so leer wie eine Flöte und ein Instrument in den Händen Gottes.

Blaue Hautfarbe

Die blaue Hautfarbe Krishnas erklärt sich, wie bereits oben erläutert, aus seinem Namen heraus. Er steht buchstäblich „mit Haut und Haaren“ als ein Symbol für das Unendliche und Mystische des Göttlichen. In der 7 Chakra Lehre steht die Farbe Blau außerdem für das Herzchakra, das als der Ursprung von Eigenschaften wie Kommunikation, Offenheit und Toleranz gilt. Das Anahata-Chakra beherbergt außerdem den Sitz unser Emotionen, wie Liebe und Freude.

Nicht umsonst war es das Talent Krishnas, die Menschen mit seinem Flötenspiel in seinen Bann zu ziehen und in ihnen das Gefühl der Liebe zu wecken. Mithin kam ihm seine besondere Toleranz und Ausstrahlung in seiner Rolle als König zugute, denn er ist bekannt als weiser und gerechter Herrscher.

Pfauenfeder

Nicht zuletzt ist die Pfauenfeder ein typisches Attribut von Krishna. Im Hinduismus gilt der Pfau als Symbol des Sieges der Kräfte des Lichts über die Kräfte der Dunkelheit. In einem weiteren Sinne symbolisiert die Pfauenfeder damit die Überwindung negativer Einflüsse und die Kultivierung positiver Eigenschaften.

Die Geburt Krishnas (Ausz. Yoga Wiki)

Es war eine Zeit, in der die Menschen in Angst und Schrecken lebten, weil Dämonen die Herrschaft über die Erde erlangt hatten. Da begab sich Bhumidevi, Mutter Erde, zu Brahma, um ihn um Hilfe zu bitten. Sie trat in Gestalt einer Kuh vor Brahma und weinte bitterlich um die Erde. Brahma entschied, Vishnu um Hilfe zu bitten, der als Erhalter des Universums nun eingreifen musste.

Brahma setzte sich dann an den Rand des Milchozeans und begann zu meditieren, um Vishnu zu erreichen. Vishnu teilte ihm mit, dass er sich auf der Erde inkarnieren werde, und er bat um die Unterstützung der anderen Götter bei seinem Einsatz um die Erhaltung der Erde, die Zerstörung der Dämonen und die Rettung der Seligen. Er bat alle Götter darum, sich mit ihm in der Yadu-Dynastie zu inkarnieren, wo er als Krishna erscheinen werde.

Vasudeva, der oberste König der Yadu-Dynastie, heiratete Devaki, eine Schwester des Dämonen Kamsa. Es war Brauch, dass nach der Hochzeit, der Bruder die Schwester mit ihrem neuen Gemahl zu ihrem neuen Zuhause brachte. So fuhr Kamsa die Kutsche mit Vasudeva und Devaki.

Die Stimmung der Hochzeitsgesellschaft war fröhlich, als plötzlich eine Stimme vom Himmel ertönte: „Kamsa! Weißt du denn nicht, dass der achte Sohn deiner Schwester dich töten wird?“ Sobald er die Prophezeiung hörte, packte er Devaki, um sie mit seinem Schwert zu töten. Vasudeva konnte gerade noch rechtzeitig dazwischengehen und sprach mit sanfter Stimme:

„Lieber Kamsa, willst du denn wirklich deine eigene Schwester an ihrem Hochzeitstag töten?“ Er versuchte ihn zu besänftigen, aber Kamsa ließ sich nicht beruhigen. Vasudeva meinte dann: „Lieber Kamsa, von deiner Schwester hast du nichts zu befürchten, und ich verspreche dir, jedes einzelne Kind an dich zu übergeben, du kannst dann mit ihm tun, was immer du für notwendig erachtest.

Kamsa ließ dann von Devaki ab. Vasudeva und seine Frau wurden aber recht bald ins Gefängnis gesperrt, wo Devaki jedes Jahr einen Sohn gebar, die Kamsa alle töten ließ. Bei der siebenten Schwangerschaft kam Shesha, oder Ananta, eine Erweiterung Krishnas bzw. Vishnus in ihren Leib. Doch bevor er geboren werden konnte, wurde das ungeborene Kind durch die göttliche Kraft aus Devakis Leib genommen und in den Bauch von Rohini überführt. Sie gebar dann den Bruder Krishnas, Balarama. Es wurde dann vermutet, dass das siebte Kind Devakis eine Fehlgeburt war.

Als Devaki das achte Mal schwanger war, erschienen Brahma, Shiva und viele andere Götter unsichtbar im Palast Kamsas, um Krishna zur Seite zu stehen. Und als die Nacht am dunkelsten war, kam Krishna um Mitternacht zur Welt. Vasudeva und Devaki waren erstaunt beim Anblick des Kindes. Es sah wunderschön aus, erhellte den ganzen Raum mit seinem Strahlen, hatte Ketten aus Juwelen um den Hals, war in gelbe Seide gekleidet und hatte vier Arme in deren Händen sich Muschelhorn, Feuerrad, Lotus und Keule befanden. Die beiden hatten eine transzendentale Vision Vishnus.

Nachdem die beiden dieses unvorstellbare Glück erlebt hatten, Gott zu schauen, nahm Krishna die Gestalt eines gewöhnlichen Babys an. Durch die Hilfe der vielen anwesenden Götter, schliefen die Bewohner im Palast Kamsas ein, die Gefängnisstüren öffneten sich, und Vasudeva brachte seinen Sohn zu Nanda und Yashoda nach Gokula.

Yashoda hatte in der gleichen Nacht eine Tochter geboren mit welcher Vasudeva Krishna vertauschte. Yashoda war nach der anstrengenden Geburt so erschöpft gewesen, dass sie sogleich eingeschlafen war und sich nicht daran erinnern konnte, ob sie einen Sohn oder eine Tochter geboren hatte. Vasudeva brachte das Mädchen in das Gefängnis und legte sich selber die Ketten wieder an.

So wie Kamsa von der Geburt des achten Kindes erfuhr, machte er sich sofort auf den Weg in den Kerker. Devaki fiel auf die Knie vor ihrem Bruder: „Liebster Bruder, bitte töte das Kind nicht! Es ist doch nur ein Mädchen, so brauchst du keine Angst zu haben. Du sollst doch von einem männlichen Kind getötet werden. Aber der grausame Kamsa kannte kein Erbarmen. Er entriss Devaki das Baby, um es auf den Boden zu schmettern. Doch das Kind erhob sich zum Himmel und erschien als achtarmige Durga und sprach zu Kamsa: „Verfluchter, du willst mich töten? Das Kind, das dich töten wird ist bereits geboren.

Kamsa bekam es dann mit der Angst zu tun. Er versprach Vasudeva und Devaki frei zu lassen, er flehte sie sogar um Verzeihung an. Doch bereits am nächsten Tag gab Kamsa den Befehl, alle neugeborenen Kinder im ganzen Reich zu töten. in der Hoffnung so seinem eigenen Untergang zu entgehen.

Der Avatar Krishna als Kind

Praxis zu Krishna Jayanti

Krishna Jayanti steht ganz im Zeichen des Bhakti Yoga, dem Yoga der Hingabe an das Göttliche:

  • Freue dich – Krishna ist der Aspekt der Freude
  • Verschenke deine Liebe – Krishna steht für Liebe
  • Singe Krishna-Mantras wie das Mahamantra, Om Namo Bhagavate Vasudevaya und andere Krishna Kirtans
  • Lies in der Bhagavad Gita – dort findest du die Essenz der Lehren Krishnas
  • Meditiere um Mitternacht – Krishna wurde um Mitternacht geboren

Krishna Jayanti im Ashram

Bei Yoga Vidya rezitieren wir an Krishna Jayanti den ganzen Tag über das Mahamantra zu Ehren von Krishna. Gegen Abend zelebrieren wir dann für gewöhnlich eine Krishna Puja. Als Teil des Satsangs gibt es dann natürlich auch jede Menge Krishna Kirtans sowie die schönsten Krishna Geschichten.

Komm gerne vorbei, um mit uns diesen besonderen Tag zu feiern – da es ein besonderer Feiertag ist, sind all diese Veranstaltungen kostenlos und du zahlst nur für die Übernachtung und Verpflegung:

Das Mahamantra zu Krishna Jayanti

Krishna Jayanti: Puja für Lebensfreude und Liebe

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