Gesund im Mund – Ayurvedisches Zungenschaben und Ölziehen

Zungenschaben und Ölziehen sind feste Bestandteile der Ayurveda Morgenroutine, denn nach ayurvedischer Auffassung ist unsere Zunge eine Verlängerung vom Magen-Darm-Trakt und zugleich Reflexzone unseres ganzen Verdauungssystems. Eine kleine ayurvedische Morgenroutine.
Ein überarbeiteter Beitrag von Lakshmana
Ayurveda Morgenroutine
Zur täglichen morgendlichen Tagesroutine empfiehlt Ayurveda, sich sowohl das Zungenschaben als auch das Ölziehen zur Gewohnheit zu machen. Die positiven Effekte sprechen für sich und das Beste: es geht super schnell und lässt sich gut mit anderen Routinen verbinden.
Zungenschaben und Ölziehen: Wie genau und warum eigentlich?
Was genau du für diese Routine brauchst, was sie bewirkt und welche Reihenfolge sinnvoll ist. Nach dem Aufstehen, bestenfalls noch vor Beginn der Kapha-Zeit um 6:00 Uhr, gefolgt von einem Moment der Dankbarkeit und einem Toilettengang, kannst du dich deiner Mundhygiene zuwenden.
Diese beginnt klassischerweise mit dem Zungenschaben, gefolgt vom Ölziehen und zuletzt dem Zähneputzen. Du brauchst dafür nicht mehr als ein paar Minuten deiner kostbaren Zeit, einen Esslöffel und etwas Öl.
Beginne zunächst mit dem Zungenschaben

Material: Als Besteck für das Zungenschaben eignet sich ein spezieller Zungenschaber aus Metall ebenso gut wie ein Esslöffel.
Technik: Den Löffel oder Zungenschaber setzt man so weit wie möglich am hinteren Zungenende an und zieht ihn dann mehrmals zur Zungenspitze hin.
Wozu? Durch das Schaben wird die Zunge großflächig von Belag befreit, die Geschmackswahrnehmung verbessert sich und der Darm wird reflektorisch in seiner Entgiftung angeregt.
Danach folgt das Ölziehen

Wieviel Öl? Je nach Geschmack, Konstitution und Jahreszeit brauchst du dafür einen ¾ Esslöffel Öl. Dafür kannst du Kokosnussöl, Sesamöl, Leinöl oder Sonnenblumenöl verwenden.
Bei der Frage des für dich richtigen Öls kannst du gerne einen Ayurveda Arzt oder einen Ayurveda Gesundheitsberater konsultieren.
Technik: Das Öl 5-10 Minuten im Mund behalten und dabei alle 30 Sekunden durch die Zähne “ziehen”.
Wozu ist das gut? Nach ayurvedischer Auffassung nährt das Öl bei regelmäßiger Anwendung die Gehirnnerven und wirkt außerdem verjüngend auf unseren Geist. Weitere positve Effekte des Ölziehens:
- es zieht Giftstoffe aus dem Mundraum
- beseitigt kariesverursachende Säuren
- nährt das Zahnfleisch
- regt die Durchblutung des Gewebes im Mundraum an
- wirkt vorbeugend bei Zahnfleischentzündung sowie Zahnfleischrückbildung
- verhindert Mundgeruch
Das Öl enthält nach der Prozedur Toxine und sollte keinesfalls geschluckt werden – stattdessen kannst du es in den Restmüll geben.
Zur therapeutischen Behandlung von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen sollte übrigens lieber das vielseitig anwendbare ayurvedische Öl “Arimedadi Thailam” verwendet werden – 2x täglich, jeweils morgens und abends vor dem Zähneputzen.
Zungenschaben und Ölziehen solltest du generell vor dem Zähneputzen erledigen. Sie sind darüber hinaus ideale Anwendungen vor deiner Meditation.
Das macht Ölziehen und Zungenschaben so gesund
Da unsere Zunge eine Verlängerung vom Magen-Darm-Trakt und Reflexzone unseres ganzen Verdauungssystems ist, ist es sinnvoll, sie und den ganzen Mundraum möglichst von allem Unbrauchbarem, vor allem von Giftstoffen und Säuren, zu befreien.
So beugst du nicht nur Karies und Entzündungen vor, sondern verbesserst auch deine Geschmackswahrnehmung und regst Verdauung und Entiftung des Verdauungssystems an – und das mit weniger als 10 Minuten Zeitaufwand!
Zungenschaben und Ölziehen sind dabei im Handumdrehen erledigt und haben unzählige weitere Vorteile, wohingegen keine negativen Nebenwirkungen bekannt sind. Während alkoholische Mundspülungen deine Schleimhäute austrocknen, hat Ölziehen die gleiche oder eine noch bessere Wirkung – ohne Chemie und ohne Flüssigkeits-Entzug.
Die Zeit des Ölziehens kannst du außerdem gut nutzen und sie mit duschen, einer kleinen Selbstmassage, einem Traumtagebuch-Eintrag oder etwas anderem verbinden. So läuft das Ölziehen ganz nebenbei und du musst dafür keine zustätzliche Zeit aufwenden: effektiv und effizient.
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Die genannnte Einteilung von 06-10 Uhr wäre Kapha-Zeit usw. trifft auf genau zwei Tage im Jahr zu, an denen eine Tag-und-Nachtgleiche herrscht – um den 21. März und den 21. September. Der Tag beginnt mit dem Sonnenaufgang, die Nacht nach Sonnenuntergang. Im Juni beträgt das Sonnenlicht etwa 16 Stunden, im Dezember nur acht. Entsprechend verändern sich die Dosha-Phasen gemäß Sonnenstand durch das ganze Jahr hindurch in einem dynamischen Prozess. Die Phasen der jeweiligen Dosha-Dominanz sind also an den Tag-Nacht-Rhythmus der Jahreszeiten angepasst. Das heißt das Funktionsprinzip Kapha beginnt eine halbe Stunde vor dem jeweiligen Sonnenaufgang anzusteigen. Oder wie man auch anthroposophisch sagen würde, das ist der Unterschied zwischen Rhythmus und Takt.
Hallo!
Seit einigen Tagen probiere ich das Ölziehen und bin sehr begeistert 🙂
Jetzt aber mal eine generelle Frage zum Ölziehen:
Bisher war mein morgendlicher Ablauf so:
– aufstehen
– viel wasser trinken
– Morgenroutine in Form von Yoga, Meditation
– Frühstück (Hafer, Banane, Sesammehl, Kakao, Nüsse)
– Z