Vom Himmelswasser im Ahnkraut … der Frauenmantel

Seit dem 15. Jahrhundert nennt man dieses Kraut Frauenmantel – dabei ist dieses Kraut für alle ein Labsal, ob Weiblein, Männlein, Tierlein. Und stell dir vor, selbst Elfen trinken die Guttationstropfen dieser wundersamen und nicht zu verwechselnden Pflanze.

Die Namen des Frauenmantels

Die Blätter des Frauenmantels haben mich schon immer fasziniert, aber nie so, dass ich mehr damit beschäftigt hätte. Irgendwas hat mich in den letzten Wochen aber richtig zu dieser Pflanze hingezogen, sodass ich angefangen habe zu graben. Im übertragenen Sinn. Den Namen fand ich immer schlicht doof, aber hei, jetzt zieh’ ich ihn mir richtig gerne an! Ist mir ans Herz gewachsen!

Mal gucken, wie du nach dem Lesen dieses Artikels zum Frauenmantel stehst. Lass uns mit den Namen anfangen:

1. In der nordischen Mythologie gilt der Frauenmantel der Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht. Ihre Tränen, die sie für ihren Gemahl Óðr vergoss, als dieser in die Schlacht zog, sollen sich als Tau- und Regentropfen in den Blattbechern des Frauenmantels gesammelt haben. Dementsprechend wurde Frauenmantel im Altertum auch „Trauerbecher“ oder „Taukraut“ genannt und Heilkundige stellten aus den Tropfen der Pflanze heilsame Pflanzendestillate her.

2. In unseren Breitengraden hieß es auch “Ohmkraut”, was einen Verwandten/Ahnen oder eine Hautwucherung bezeichnen kann.

3. Der Name “Frauenmantel” entstand um das Jahr 1500 und leitet sich von den Schutzmantelmadonnen ab, die in der abendländischen Kultur seit dem 14. Jahrhundert bekannt sind. Die halbkreisförmigen, plissierten Blätter des Frauenmantels erinnern an den Mantel, der auf mittelalterlichen Darstellungen der Jungfrau Maria zu sehen ist.

Die der Gottesmutter Maria geweihte Zauberpflanze beschenkt Menschlein, die sie berühren oder sich sonst wie mit ihr verbinden (z.B. Tee trinken), mit himmlischem Segen, der sich wie ein schützender Mantel um sie legt.

Da Frauen vor allem mit den Belangen der Fortpflanzung und der Familienpflege betraut waren, ist dies ‘ihr’ Mantel geworden.

4. Unter dem Namen Venuswasser galt es auch als Schönheitsmittel und das rechte Wasser, um die Intuition zu stärken, indem man, wie ich, sein Ajna Chakra, das dritte Auge damit wäscht.

5.Der wissenschaftliche Name “Alchemilla” leitet sich von der Alchemie ab, da die Alchemisten die Tautropfen auf den Frauenmantelblättern für Elixiere und Experimente nutzten. Diese Tropfen wurden mit flüssigem Metall verglichen und dienten zur Herstellung mystischer Essenzen, wie dem Stein der Weisen, dem Allheilmittel für jede Bredouille und dem Symbol für die Umwandlung des Niederen in das höhere Selbst.

Himmelswasser aufs Dritte Auge

Neuerdings habe ich ein neues kleines Ritual auf dem Weg zu meinem Seva. Am Frauenmantel mach’ ich Halt und schaue, ob sich auf einem der Blätter ein paar Tropfen gesammelt haben. Ich stippe mit dem Finger in einen der Tropfen und verreibe das Wasser auf meinem Dritte Augen. Dann bedanke ich mich bei der Pflanze und gehe weiter meines Weges.

Früher dachte ich Unwissende, die Tropfen auf dem Frauenmantel seien Tautropfen – auch wenn ich mich gewundert habe, zu welcher Zeit man da Tau findet und manchmal auch, welche Menge. Wenn es nicht gerade geregnet hat, sind diese Tropfen auf der kleinen Alchemistin (Lat. Alchemilla ) sogenannte Guttationstropfen.

Diese findet man auch an anderen Pflanzen, denn wenn Pflanzen genug Feuchtigkeit haben, wenn sie gesättigt sind, müssen sie einen Teil des Wassers herausschieben, damit der Kreislauf und damit die Mineralienversorgung nicht stockt. Beim Frauenmantel ist dies, Dank des Lotuseffektes und der Blattform, besonders auffällig. Den wie bei den Blätter des Lotus, haben die Blätter des Frauenmantels eine wasserabweisende Oberfläche. Wasser perlt darauf.

So zieren Tropfen die Blätter des Frauenmantels wie kleine Perlen und verleihen ihm eine faszinierende Erscheinung. So auffällig, dass dieses ‘Himmelswasser’ nicht nur auf Alchemisten anziehend wirkte, auch Elfen sollen sich damit erfrischen.

Vom großflächigem Sammeln der Tropfen auf Vorrat halte ich allerdings nichts – denn ich für meinen Teil lege mich aus Prinzip nicht mit Elfen an!

Was der Frauenmantel alles kann

Wenn ihr weniger hasenfüßig betreffs Elfen seid, hier die üblicheren Anwendungsgebiete des Frauenmantels:

Frauenmantel in der Wildkraut-Küche

Die zarten, kleinen Blätter eignen sich hervorragend als Zugabe zu Salaten, indem sie fein gehackt werden. Auch größere, junge Blätter können in Gemüsefüllungen, Aufläufen oder als Gemüsebeilage verwendet werden. Getrocknete Blätter können im Winter als Vitaminquelle dienen.

Die Blüten des Frauenmantels können als essbare Dekoration für verschiedene Gerichte dienen und verleihen ihnen eine besondere Note. Sowohl die Blätter als auch die Blüten des Frauenmantels können in grünen Smoothies verwendet werden und sorgen für eine zusätzliche Portion Vitalstoffe.

Frauenmantel in Pflanzenheilkunde und Volksmedizin

Die Pflanze wird als Tee getrunken, als Tinktur eingenommen oder als Fertigpräparat verwendet. Hauptbestandteil der Anwendung sind die Blätter des Frauenmantels. Auch die Blüten können für die Zubereitung von Tee verwendet werden. Am häufigsten wird das Frauenmantelkraut als Tee genossen.

Zubereitung Frauenmanteltee

Du kannst dafür getrocknete Blätter in der Apotheke kaufen und dann 5-10 Gramm davon mit kochendem Teewasser aufgießen, 10 – 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und genießen.

Natürlich kannst du den Tee auch selbst aus frischen Blättern herstellen. Dafür nimmst du 1-2 Gramm fein geschnittene oder fein gezupfte Frauenmantel Blätter und übergießt diese mit 150 bis 200 ml kochendem Wasser. Nach 10 bis 15 Minuten seihst du die Blattstücke ab.

Teekur mit Frauenmantel

Einnahme als Heiltee: bis zu dreimal täglich eine 200 ml Tasse für 3 – 4 Wochen.
Wenn erwünscht, nach einer ein- bis zweiwöchigen Pause wiederholen.

Wirkung Frauenmanteltee

• lindert Beschwerden der Atmungsorgane, wie Husten, Erkältung und Schnupfen.
• Auch die Verdauung wird vom Frauenmantel gefördert und sanft ausgeglichen.
• Ein schwaches Herz wird gestärkt und die Blutgefäße elastischer.
• Die Wirkung auf das Nervensystem kann Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit lindern.
• Hilft bei zu starken oder zu schwachen Blutungen, unregelmäßigem Zyklus und Menstruationsschmerzen.
• Während der Schwangerschaft, Stillzeit und in den Wechseljahren kann er ebenfalls lindernd wirken.
• Aphrodisiakum für Frau und Mann.
• Bei Entzündungen der Hoden und zur Unterstützung der Prostata wird der Frauenmantel als Genitaltonikum eingesetzt.
• Äußerlich angewendet hilft der Tee bei Weißfluss und Geschwüren, Ekzemen und eitrigen Wunden. 
• Ayurvedisch gesehen senkt Frauenmantel Pitta sowie Kapha Dosha und erhöht Vata.
• Laut einer Schrift, von 1500 A.D. von Hieronymus Brunschwig, eignet sich Frauenmantel auch für innerlich gebrochene Leute (Trauma).

Frauenmantel als Räucherung

Der Frauenmantel zieht das Wasser aus der Erde, klärt es und übergibt es dem Himmel. Verdrängte, tief sitzende Emotionen kann der Frauenmantel nach oben bringen, bereinigen und ins Licht bringen, auf dass diese ehemals gestauten Energien wieder Teil des natürlichen Kreislaufs werden.

Das Kraut und die Blüten können also dabei behilflich sein, sich von traumatischen und sehr einschneidenden Erlebnissen aus der Vergangenheit besser zu lösen, sie zu verarbeiten und so einen Neubeginn zu starten.

Der Frauenmantel ist aber auch hilfreich für alle, die mehr in ihre weibliche Kraft kommen wollen, oder zu sehr in ihrer männlichen Kraft feststecken und Ausgleich benötigen.

Ein Shiva-Shakti-Mantel!

Es ist faszinierend zu beobachten, wie der Frauenmantel uns in allen Lebenslagen unterstützen kann. Die Pflanze hat eine beruhigende und ausgleichende Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Sie hilft dabei, die Intuition zu stärken und die Verbindung zur Natur wiederherzustellen.

Ein Segensreicher Mantel, für Sie & Ihn & Es, für jede Jahreszeit.

Ein Shiva-Shakti-Mantel!

Jaya.

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