Mabon – Ideen für die magische Zeit der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche

Die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche, auch Mabon genannt, ist eines der vier keltischen Sonnenfeste. Es wird um den 21., 22. und 23. September gefeiert, wenn der Tag und die Nacht gleich lang sind. Die Sonne überquert den Äquator und geht zu dieser Zeit genau im Osten auf und genau im Westen unter.

Ein überarbeiteter Artikel von Anu Tara Neumeyer

Wenn man das Jahr mit einem Tag vergleicht, dann entspricht dieses Fest dem Sonnenuntergang, der Abenddämmerung. Es ist ein Zwischenzustand zwischen Tag und Nacht und ein guter Zeitpunkt, um Rituale zu feiern, in die Dankbarkeit und ins Gleichgewicht zu kommen.

Nach der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche beginnt die dunkle Jahreshälfte, in der die Nächte länger als die Tage sind. Die Sonne tritt jetzt langsam ihren Rückzug an und auch die Tier- und Pflanzenwelt zieht sich und ihre Kräfte zurück. Es ist ein guter Zeitpunkt, um Wurzeln und Samen zu sammeln.

Da die Natur früher im Leben und Bewusstsein der Menschen eine viel zentralere Rolle gespielt hat, wurden solche markanten Punkte im Jahreslauf mit verschiedensten Bräuchen und Ritualen gefeiert.

Erntedankfest

Den Göttern sei Dank. Das Erntedankfest wurde besonders geachtet und gefeiert. Es dauerte bis zum ersten Vollmond nach dem Fest. Die besten Früchte der Ernte wurden den Göttern, den Ahnen oder der Natur geschenkt. Damit haben die Menschen darum gebeten, dass das nächste Jahr ebenfalls wieder fruchtbar werden möge.

Es gab viele verschiedene Feste, je nachdem, was in den jeweiligen Landstrichen angebaut wurde: Kartoffelernte mit den großen Kartoffelfeuern, Weinlese mit den Weinfesten, Apfelernte und Nussernte. Die Menschen trafen sich auf den Feldern und in den Scheunen zum Tanz, es wurde gemeinsam gegessen und die Ernte geehrt.

Es gab den Brauch, der Erde Geschenke in Form von Mehl, Milch, Honig und Salz zu geben. Die Bauern gingen durch die Kuhställe und räucherten sie mit Rainfarn aus, damit die Kühe den Winter gut überstehen. Die letzten Getreidegarben galten als heilig und ihre Vernichtung als unglücksbringend. Sie wurde zu einer weiblichen Figur gebunden, geschmückt und als Opfergabe auf dem Feld belassen.

Mabon

Im Keltischen wird dieses Fest auch Mabon genannt. Mabon war der walisische Sohn der Muttergöttin Modron. Mabon bedeutet „Großer Sohn“. Sein Vater war Mellt, der „Blitz“, der mit seinen Blitzen die Erde befruchtet.

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Sternzeichen Waage

Energetisch ist die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche ein Zeitpunkt von Ausgleich und Harmonie: Der Tag – die Helligkeit – und die Nacht – die Dunkelheit – halten sich nun die Waage, denn sie sind etwa gleich lang. Die Waage ist in ihrem tieferen Verständnis ein Seelenwägerin an der Schwelle zum Totenreich.

Diese Rolle hat in der katholischen Kirche Erzengel Michael übernommen, der mit Schwert und Waage dargestellt wird. Auch er ist ein Geleiter der Toten. So wurde etwa sechs Tage nach der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche ein eigenes Fest eingerichtet: der Michaelstag.

Bei der Waage geht es um den tiefen Sinn des Gleichgewichts, das hinter allen Dingen verborgen ist und zu Harmonie, Schönheit und Frieden führt.

Geraten die Dinge aus dem Gleichgewicht, fangen Probleme an.

Ein schöner Mensch hat Tiefe. Diese Tiefe umfasst auch die Dunkelheit. So zeigt der Herbst in seiner großen Vielfalt, Vielfarbigkeit und Vielschichtigkeit sehr viel von den Menschen des Sternzeichens Waage.

Gedanken zu Mabon

Es ist die Zeit, um eine Bilanz für das Jahr zu ziehen und Neues zu planen:

  • In welchen Bereichen kann ich in meinem Leben und meiner Umwelt mehr Harmonie schaffen?
  • Was wurde mir geschenkt?
  • Wofür bin ich dankbar?
  • Was fehlt mir?
  • Wie kann ich mir selbst Gutes tun und meine inneren Bedürfnisse entfalten?
  • Was möchte ich verabschieden?

Nimm Abschied von alten Dingen, lass Altes und Verbrauchtes los, mach dich frei für neue Dinge in deinem Leben. Genieße ganz bewusst Stille und das Zurückbesinnen auf dich selbst und dein Innenleben. Was für neue Ideen und Projekte möchtest du im kommenden Winter beginnen und umsetzen?

Ideen zum Feiern von Mabon

Naturmandala

Nimm dir Zeit für ein Naturmandala, wenn du einen Waldspaziergang machst. Besonders im Herbst stehen dir unzählige schöne und vielfältige Materialien und Farben zur Verfügung. Nutze diese Fülle und erschaffe etwas Wunderbares. Schon das Sammeln der Materialien versetzt dich in eine meditative Stimmung.

Bunter Gabentisch

Du kannst dir für Schutz und Segen einen herbstlichen Altar aufbauen und ihn mit Kastanien, Eicheln, Bucheckern, Vogelbeeren, Weißdorn- und Schlehenbeeren, kleinen bunten Kürbissen und bunten Blättern schmücken. Staune über die kräftigen Farben der Natur. Genieße, was sie dir vor die Füße legt.

Dankbarkeitstagebuch

Du kannst ein Tagebuch oder ein Dankbarkeitstagebuch beginnen. Für wen oder was bist du dankbar? Oft sind es die kleinen Dinge. Diese Praxis hilft dir, dich mehr mit dir, deinem Inneren und deinem Unterbewusstsein zu befassen. So kannst du eine Reise nach Innen antreten, deine Kräfte sammeln und dein Inneres stärken – genauso wie die Natur es jetzt tut.

Reinigung

Jetzt kommt die Zeit des Loslassens. Du kannst eine Fastenkur einlegen, Basenbäder nehmen, dich und dein Zuhause räuchern und dich so von altem Ballast befreien. Auch materiell kannst du dich im Loslassen üben und aussortieren, was dir nicht mehr dienlich ist oder was nicht mehr zu dir passt.

Feuerritual

Loslassen geht oft mit Transformation einher. Altes macht Platz für Neues und in der Natur wird alles verwandelt und wiederverwertet. Du kannst ein Feuer entzünden und rituell einen Zettel verbrennen, auf dem du all das aufgeschrieben hast, was du ändern oder was du loslassen möchtest. Dafür muss es kein großes Feuer sein – es reicht auch eine einfache Kerze.

Dankbarkeitsmeditation

Verbinde dich mit der Dankbarkeit über eine Dankbarkeitsmeditation. Dankbarkeit schenkt dir Fülle im Herzen und schützt deine Seele. Dankbarkeit vermehrt die guten Dinge in deinem Leben und trägt zu psychischer Gesundheit bei. Dank ist auch ein Akt des Ausgleichs und du kannst dich fragen, ob du dich im Gleichgewicht befindest, was das Nehmen und Geben betrifft.

Orakeln

An dieser Schwelle im Jahreskreis, so heißt es, sind die Schleier zwischen den Welten dünner und durchlässiger – daher ist dieser Zeitpunkt besonders gut zum Orakeln geeignet.

Lerne mehr über Naturspiritulität

Yoga Vidya lehrt Naturspiritualität und sattwigen Schamanismus. Das bedeutet, in Reinheit, Wahrheit und Mitgefühl mit allen Wesen verbunden zu sein. Mit sattwigen schamanischen Techniken und dem Loslösen von Gedanken wird die Trennung von Raum, Zeit und Identität aufgehoben.

Komme in deine Intuition und damit in deine volle Kraft. Lerne, wie du dir selbst einen heiligen Raum schaffst. Erfahre dich als Teil des Ganzen. Du nimmst dich als universelles Bewusstsein wahr. Dadurch wird Heilung auf allen Ebenen für dich und die Welt möglich.

Die Autorin

Anu Neumeyer

Anu Tara Neumeyer ist Yogalehrerin sowie Sozial-, Natur und Erlebnispädagogin. Sie hat viele Erfahrungen über schamanische Heilungsarbeit gesammelt und praktiziert seit vielen Jahren Yoga. Mit viel Freude unterrichtet sie Yoga, gibt ayurvedische Anwendungen und Fußreflexzonenmassagen. Die Erfahrungen einer tiefen Verbindung zum eigenen Krafttier möchte sie gerne weitergeben.

3 Kommentare zu “Mabon – Ideen für die magische Zeit der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche

  1. Danke, für die wunderschönen Inspirationen.

  2. Sabine Becker

    Danke für diese Schöne Ausführung. !Nun weiß ich Warum ich um diese Jahreszeit immer anfange zusammeln.Dir Euch eine magische Tag und Nachtgleiche. L. G. Sabine aus Flensburg

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